Letzte Stunden


Letzte Stunden,

die letzten Tage und Stunden in einer Firma sind eine merkwürdige Zeit: Man versucht ernsthaft noch alles abzuarbeiten und zu einem Ende zu bringen, was allerdings (meine Erfahrung in fast 30 Jahren...) von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. So auch in meinem Fall, ich habe noch ein paar Leichen im Keller wink. Diese werde ich morgen vor Ort in Blomberg beichten, das muss halt jemand anderes beenden. Wie sagte mal ein Ex-Chef zu mir: Es ist einfacher um Vergebung als um Erlaubnis zu bitten. Ich kann es nicht ändern, ich bin seit einigen Monaten absolut überlastet und habe die erste Priorität auf mein Projekt gelegt. Was mich allerdings überrascht und gefreut hat: Wie viele Kollegen sich bei mir gemeldet haben und teilweise vor allem wer. Alle waren sich einig: Man bedauert meinen Weggang und wünscht mir alles Gute. Schön, ich kann also nicht alles falsch gemacht haben smile. Der Plan für morgen: Ich werde ein letztes Mal beruflich mit dem VW-Elch in den Kreis Lippe fahren, gegen 7:30 Uhr meinen letzten Arbeitstag beginnen und mich gegen 14 Uhr verabschieden.

Der Sekt ist im Kühlschrank bereits kalt gestellt shades. Nach morgen werde ich den Kreis Lippe nur noch mit dem Rennrad befahren. Nach Osten zieht mich in diesen Zeiten nichts mehr. Damit bin ich bei der Ukraine: Der Widerstand ist weiterhin enorm, aber der Kreml pumpt immer mehr Soldaten und Material in das Land (ein Konvoi von 65km Länge!!). Auch werden immer härtere Waffen eingesetzt (Vakuumkanone). Anders als von Russland dargestellt werden Zivilisten nicht verschont. Russischer Blödsinn, Bilder sowie Berichte zeigen die Wahrheit. Dann noch der obskure Auftritt von Lawrow in Genf. Einer einzigen Aussage von ihm kann man zustimmen: Einen Atomkrieg kann keiner gewinnen. Zum Abschluss bin ich beim Kellersport: Schöne Tour in Frankreich, noch schönere Tour um den Lago del Salto östlich von Rom und zum Abschluss durch das leicht verschneite Kyoto. In Summe waren es leicht lockere 76km in 2:11h auf dem E60. Morgen Abend werde ich meine Tätigkeiten in den kommenden 4 Wochen planen, so lange habe ich nämlich frei.

Leider wird viel Zeit in die Beobachtung des Krieges fließen,
Ralf


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