Der Schlusspfiff ist nahe


 Ralf    23 Apr. 2008 : 21:52
 Keine    Das tägliche Einerlei

Halbzeit ist vorbei,

so schnell vergeht die Zeit, mehr als die Hälfte der Dienstreise ist geschafft. Heute war und ist der letzte ganze Tag in Sered bzw. in Trnava. Morgen geht es nach der Abschlussbesprechung mit Auto und Fahrer direkt weiter nach Wien. Dort mache ich gleich die nächste Prüfung. Für einen Tag werde ich mich also aus der Hauptstadt der Ösis wink melden. Zum Glück ist das in Wien nur eine kurze Prüfung und am Freitagabend geht es endlich wieder heim nach Paderborn. Gegen 23 Uhr werde ich wieder im Engernweg 77a eintrudeln... Heute Abend wurde ich vom IT-Leiter zum Essen eingeladen, es war hervorragend. Ich habe ein Hähnchenschnitzel - überbacken mit Schinken, Pilzen und Käse - und als Beilagen Bratkartoffeln sowie einen kleinen Tomatensalat genommen. Es war Spitze, ich habe selten so lecker gegessen. Leider weiß ich den Namen des Restaurants nicht mehr, es handelt sich um ein Steakhouse, wo man auch Pizza und alles mögliche bekommt. Von außen sieht das Restaurant mehr wie eine Blockhütte und damit mehr unscheinbar aus. Zu finden ist es direkt in der Nähe vom alten Rathausturm (der übrigens toll restauriert wurde).

Mit meinem 1000-Kronen-Schein, der nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird, bin ich heute auch schlauer geworden. Ich bin nach dem Essen am Abend noch ein wenig durch Trnava spazieren gegangen und habe meine Lieblingstankstelle wink in der Slowakei aufgesucht. Da habe ich gefragt, ob der Schein von denen akzeptiert würde und habe auch dort ein Nein bekommen. Allerdings hat man mich nicht dumm sterben lassen und mir anhand eines kompletten Scheines erklärt, warum. An der Stelle, wo mein Reisverschluss zugeschlagen hat, befindet sich ausgerechnet die Seriennummer vom Schein. Der Schein ist also anonym und es kann die Herkunft vom Schein nicht nachvollzogen werden. Hätte ich mit dem Reisverschluss nicht die andere Seite von dem Schein erwischen können?! Aber verstehen kann ich die Geschäfte nun schon, mir wäre das auch zu heikel, wenn ein Ausländer mit einem derartigen Schein ohne Nummer um die Ecke kommen würde. Sieht schon ein wenig dumm aus... Entweder raffe ich mich morgen auf und beehre eine Bank in der Hoffnung, dass der Schein umgetauscht wird. Oder ich stecke den Schein zuhause in einen Bilderrahmen und schreibe als Kommentar daneben: Kein offizielles Zahlungsmittel in der Slowakei wink. Apropos Geld, ich habe heute gelernt, dass die Slowakei ab dem 01.01.2009 das nächste Land mit dem € ist. Der T-EURO wird dann hier eingeführt. Jetzt schon einmal die besten Wünsche: Viel Spaß damit! wink

Das passt auch zum Thema, eben habe ich die Reihe "Raus aus der Schuldenfalle" auf RTL gesehen (was soll man auf Dienstreise mit einem vollen Magen und nur zwei Sendern zur Auswahl auch schon anderes machen...). Manchmal kann man es nicht fassen und packt sich an den Kopf. Die heutigen Klienten waren ein Ehepaar aus Dortmund, die überhaupt kein Händchen für Geld haben und meiner Meinung nach den Ernst der Lage nicht erkennen (wollen). Die haben alleine für Telefon/Internet/Handy einen Schuldenberg von über 20.000€ aufgebaut! In der Folge werden einfach Miete, Strom etc. nicht bezahlt, die Raten für den Auto-Kredit interessieren auch nicht, man lässt sich eine neue Küche für 18.000€ aufschwatzen usw. usw. Gleichzeitig kommt dort das Jugendamt jeden Tag vorbei und das für 4-5 Stunden... Was das alles kostet... Das hat alles schon einen asozialen Touch. Es wird den Menschen aber auch zu leicht gemacht, wie können die Internet- und Telefonprovider es zulassen, so viele Schulden anhäufen zu können?! Ich verstehe es nicht. Die Beiden kommen meiner Meinung nach aus der Schuldenfalle nicht mehr heraus, jedenfalls nicht, wenn die sich nicht grundlegend ändern.

Ein letzter Gruß als Slowake wink,
Ralf