Man konnte Helden zeugen heute


 Ralf    26 Sept. 2007 : 23:09
 Keine    Das tägliche Einerlei

Was für ein Tag,

ein göttliches Wetter war das heute, ein Wetter zum Helden zeugen wink. Es ist zwar kühler geworden, nur noch 15 Grad tagsüber, aber dafür hatten wir heute puren Sonnenschein, keine Wolken am Himmel, und dazu auch noch windstill. Jedenfalls am Haus, am Strand gab es eine leichte Brise, aber kein Vergleich zu den Sandböen, die einem vorgestern die Haut sandgestrahlt hatten. Heute Morgen sind die Jungs an den Strand von unserem Ferienhausgebiet am Fjord gegangen und haben sich dort Schwielen an die Hände gebuddelt. Die Frauen sind zum Einkaufen gefahren, während ich mich um die elementaren Dinge gekümmert habe, um das Notebook und die Blogbeiträge der letzten Tage, die ich redigiert habe. Es soll schließlich literarische Qualität hier veröffentlicht werden wink. Das verlangt die Welt-Internet-Öffentlichkeit von mir...

Direkt nach dem Essen wurden alle inkl. dem notwendigen Equipment (Schaufeln, Eimer usw.) in das Auto verladen, denn es sollte bei einem solchen Wetter an die Nordsee gehen. Allerdings hatte ich mir heute überlegt, nicht wieder nach Nymindegab Strand zu fahren, sondern eine neue Stelle auszuprobieren. Es ging nach Houstrup Strand, das liegt zwischen Henne Strand und Nymindegab. Zum einen interessierte mich die Lage von dem Gebiet, da es dort eine große Ferienhaussiedlung gibt. Denn wenn unser Haus hier in Skaven Strand nicht mehr vermietet wird, muss man sich was Neues aussuchen. Und vielleicht wäre das Gebiet dort etwas. Zum anderen wechsele ich gerne die Strandabschnitte, um auch mal was anderes zu sehen. Das Ferienhausgebiet ist wirklich riesig, man fährt ca. 2 Kilometer an dem Gebiet vorbei, und die notwendige Infrastruktur (kleiner Laden zum Einkaufen) ist vorhanden. Andererseits liegt die Siedlung nicht direkt an der Nordsee, sondern ist ca. 4-5 Kilometer davon entfernt. Wenn man dort also ein Haus mietet, kann man nicht mal eben locker zum Strand gehen, sondern muss immer mit dem Auto fahren. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, wenn man sich für ein Ferienhaus in Houstrup interessiert.

Der Parkplatz an den Dünen ist sehr groß und auch mit sanitären Einrichtungen ausgestattet, eine Inspektion davon habe ich mir aber erspart wink. Die Dünenlandschaft am Houstrup Strand ist noch beeindruckender als am Nymindegab Strand. Der Bereich, den man erst mit dem Auto durchfährt, ist sicherlich 500 Meter breit, die Dünen sind auch höher. Ab dem Parkplatz muss man die letzten 100 Meter zu Fuß über die Dünen bis zum Strand bewältigen. Wir haben uns in die vom Schild "Freibadestrand" (=ausgewiesener FKK-Bereich am Strand) zeigende Richtung bewegt. Der Strand selbst ist vergleichbar mit unserem bisherigen Strand in Nymindegab, ca. 50 Meter breit, feiner Sand überall mit einigen Steinen im mittleren bis oberen Strandbereich. Ich habe auch einige Fotos gemacht, die ich in der Fotogalerie bereitstellen werde, damit sich jeder ein Bild machen kann. Heute konnte man sehr weit sehen, im Süden konnte ich erst ein paar Häuser von Henne Strand und dann den Leuchtturm von Blåvand ausmachen (denke ich mir jedenfalls, denn mir ist kein anderer Leuchtturm in südlicher Richtung bekannt).

Kommen wir zu den Themen am Strand, die mich interessieren. Die Dünenlandschaft ist gigantisch, es macht tierischen Spaß dadurch zu stromern und die Dünen hinauf und herunter zu klettern. Zwischendurch eine Zigarettenpause in einer windgeschützten Ecke mit Sonne, einfach herrlich. Dann zu dem Thema Steine, wie auch in Nymindegab Strand gibt es dort viele Steine am Strand, allerdings nicht so große Exemplare wie dort. Die Sammelaktion für unser Kellerloch war daher heute nicht ganz so einfach und es hat nur für einen Eimer mit Steinen in der notwendigen Größe gereicht. Am Houstrup Strand gibt es mehr Steine von der Größe eines Kieselsteins. Um Punkt 15:30 war dann unser Strandbesuch schlagartig beendet. Es fing damit an, dass eine größere Welle kam und die Kleine auf einmal nasse Stiefel und Hose hatte (und meine Jacke sowie meine Schuhe, die ich am Strand abgelegt hatte, auch nass waren). Das war noch nicht so tragisch, einfach ausziehen (es war ja warm genug heute) und man konnte weiter spielen. Da man nun nackte Beine hatte, konnte man weiter ins Wasser gehen und vor den größeren Wellen wieder zurücklaufen. Das hat den großen Brüdern auch gefallen, also haben die auch Schuhe und Hose ausgezogen.

Wie das so ist, 30 Mal geht es gut und dann kommt die eine große Welle, vor der man zu spät zurückgelaufen ist. Wieder war die Kleine Vorreiterin, Unterhose, Pullover und Unterhemd waren nun nass. Das war es dann, wir mussten zurück ins Ferienhaus fahren, denn mit nassen Sachen sollte man nicht am Strand spielen, jedenfalls nicht, wenn man keinen Wert auf eine Erkältung liegt. Die Frauen wollten dann vorgehen, die Jungs wollten noch die nächsten drei Wellen mitnehmen. Tja, Ihr ahnt es sicherlich schon, die beiden Jungs wurden auch noch nass... Jetzt sitzen wir hier, die Kinder schauen Kika über Satellit, ich reflektiere über den vergangenen Tag und bin ein wenig traurig, dass alles in gut 48 Stunden schon wieder vorbei ist. Freitagabend ist der Urlaub im Prinzip vorbei, dann fängt schon das Packen an, man schläft noch einmal hier und am nächsten Morgen geht es wieder gen Heimat. Glücklicherweise ist für morgen das gleiche Wetter wie heute angesagt, wir können noch einmal einen Tag am Strand verbringen. Immerhin, nachdem das Wetter im Sommerurlaub sehr zu wünschen übrig ließ, können wir uns in der einen Woche hier nicht beklagen, das Wetter war und ist gut.

Viele Grüße vom dänischen Paderborner,
Ralf