Hochfläche,
ich bin endlich mal wieder zu einer normalen Uhrzeit aus dem Bett gefallen, also 5:30 Uhr. Nachdem ich in den letzten Tagen ungewöhnlich lange geschlafen habe, dachte ich schon an was ernsthaftes. Ich habe den Rest der Tageszeitung gelesen und zudem Kaffee getrunken, die Nieren antreiben
. Frühmorgens war es verdammt kühl, knapp über 10 Grad. Allerdings mit purem Sonnenschein, so dass ich bereits um 7:37 Uhr im Sattel gesessen habe. Gegen Kälte kann man etwas tun, nämlich kräftig treten. Das habe ich Richtung Osten auch gemacht. Wie geplant ging es über Neuenbeken nach Altenbeken, hoch nach Langeland (trotz Wind und Kälte floss der Schweiß) und weiter über Nieheim bis nach Marienmünster. Dort habe ich die allererste Pause eingelegt. Die Abfahrt nach Höxter ist immer herrlich, es geht rund 200 Höhenmeter hinab. Bis dahin lief bis 10 Uhr alles nach Plan. Direkt an der Weser wurde die zweite Pause eingelegt, sehr nett. Kurze Zeit später in Amelunxen habe ich eine fatale Entscheidung getroffen. Statt wie immer über Brakel und Bad Driburg nach Hause zu fahren, bin ich abgebogen in Richtung Höxteraner Hochland.
Es geht ziemlich hinauf in Richtung Drenke und Rothe, meine Oberschenkel haben geglüht. Kurz hinter Rothe kam das "Highlight", ein Anstieg von 12 Prozent und mehr. Am Ende konnte ich meine Beine wegschmeißen, völlig am Ende, zitternde Muskeln. Aber zu dem Zeitpunkt standen mir noch ~50km bevor. Die Abfahrt nach Niesen hat Spaß gemacht, Speed ohne Ende. Danach musste ich wieder hoch nach Willebadessen. Dort habe ich kurz nach 12 Uhr nach Hause gefunkt: Verfahren, dauert noch, ETA gegen 13:15 Uhr. Damit war ich sehr optimistisch, denn ich hatte noch 35km vor mir. Allerdings vor allem bergab, wenn man den langen Anstieg bei Neuenheerse außen vor lässt. Am Ende hatte ich es um 13:23 Uhr geschafft: 128km in 5:11h mit 1.213 Höhenmetern. Da wir gegrillt haben, konnte ich direkt nach Ankunft die erste Wurst genießen. Hunger ohne Ende, viel Fleisch! Der Rest des Tages ist schnell erzählt, ein Film auf Sky und ein langer Sofaschlaf. Ausblick: Der Sommer legt das nächste, kürzere Intermezzo ein. Ich werde morgen mit dem Canyon eine Ausfahrt in das Delbrücker Land ohne Höhenmeter einlegen. Einfach nur flach treten ist der Plan.
Jeder Schritt schmerzt
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Ralf