Das Wunder blieb aus,

aber es war zumindest ein überaus spannendes Spiel: Gladbach verpasst das Wunder von Kiew. Für mich war es bewundernswert, wie überlegt und mit Geduld meine Gladbacher das Spiel gestaltet haben. Ich hätte von Anfang an diese Devise ausgegeben: Alles oder nichts, stürmt auf Teufel komm raus, und wäre damit vielleicht mit fliegenden Fahnen untergegangen. Aber BMG hat einfach das Spiel geduldig aufgezogen und auf die Chancen gewartet. Ab der 60. Minute hatte ich das Gefühl, die Spieler von Kiew sind platt und können nicht weiter zulegen. Das Eigentor hat natürlich perfekt in die Karten gespielt und danach war der Dynamo nervös. Noch schlimmer wurde es für die Heimmannschaft nach dem 0:2, danach haben sie total geschwommen. Da hätte die Borussia noch mal so richtig nachlegen müssen und kassiert stattdessen den Anschlusstreffer, irgendwie war der Drops danach gelutscht. Hätten meine Borussen mal im Hinspiel auch so gespielt und vielleicht ein Tor weniger kassiert. Hätte, wenn und aber hilft nichts. Man ist zumindest mit erhobenem Kopf ausgeschieden und war m.E. in beiden Spielen zusammen die bessere Mannschaft.

Für mich eine kranke Dimension: 40 Millionen Euro für eine Vision. Fakt wird sein: Martínez wird ab sofort in der Startmannschaft stehen und spielen, bei der Ablöse kann man sich nichts anderes leisten. Interessant wird sein, wer von den Stars dafür weichen muss. Die Münchner werden in Zukunft ein Luxusproblem und wahrscheinlich unzufriedene Spieler in den Reihen haben. Die Stars drängeln sich in München immer mehr um die begehrten Plätze. Das kann gut gehen und die Mannschaft zu Spitzenleistungen antreiben, das kann aber auch gewaltig in die Hose gehen,
Ralf