Dauerregen,
Kälte, nasse Füße, blanker Horror, das ist die Beschreibung des heutigen Tages. Wir liegen hier im NØrrklit mitten in einem Tiefdruckgebiet über Südskandinavien. Heute Morgen werde ich wach, schaue aus dem Fenster und sehe die Wolken von Ost nach West ziehen, es regnet Bindfäden. Die für den gesamten Tag vorhergesagten 20mm Regen dürften wir schon gegen 10 Uhr erreicht haben... Und es wurde gar nicht richtig hell, alles nur grau in grau bei 15 Grad Außentemperatur. In ein paar Monaten würde ich zu so einem Tag schreiben: Ein perfekter Novembertag. Aus lauter Verzweiflung sind wir nach Aalborg gefahren, ich habe nicht den direkten Weg über die Autobahn, sondern über Land genommen. Wir haben uns noch einmal das Ferienhausgebiet zwischen Hou und Hals angesehen, es wurde noch einmal der Weg zum tollen Strand gefahren, unserem Haus ein Besuch abgestattet. Nur aussteigen konnte man nicht, siehe oben. Es kamen trotzdem viele Erinnerungen auf, die Urlaube dort waren nicht schlecht, vielleicht nächstes Jahr noch mal. Aber ich muss meine Aussagen von gestern revidieren, es ist doch weiter nach Hals, als ich dachte. Es waren rund 35km.
In Aalborg habe ich recht schnell den Parkplatz vom letzten Mal gefunden, wen es interessiert: Vesterbroen heißt der Platz. Ist recht zentrumsnah und man zahlt relativ wenig. Aber auch in Aalborg hat es weiter und weiter geregnet, es hat nicht wirklich Spaß gemacht, bei diesem absoluten Sauwetter durch die Fußgängerzone zu schlendern. Und damit komme ich zu den nassen Füßen. Aus Prinzip ziehe ich im Urlaub nur meine Schlappen an, feste Schuhe kommen mir nicht an die Füße. Da bin ich genauso stur wie die Dänen, die laufen im Sommer bei jedem Wetter mit kurzer Hose und blanken Füßen in Sandalen herum, das höchste aller Gefühle ist ein Pulli (das ist natürlich leicht übertrieben, aber man sieht sehr viele Menschen hier in dieser Ausrüstung herumlaufen). Auf jeden Fall kam das heute bei dem Wetter nicht gut an, ich hatte sehr schnell nasse Füße. Zu Beginn in Aalborg dachte ich mir noch, die Leute müssen mich für bekloppt halten, ich bin bestimmt der Einzige, der dieses Schuhwerk trägt. Ich war sehr glücklich, als ich noch andere Bekloppte gesehen habe
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Aber nach zwei Stunden Bummeln durch die Fußgängerzone und Huschen von Geschäft zu Geschäft waren die Schuhe bei fast allen von uns durchgeweicht, das galt auch für die Regenjacken. Von daher war das mit meinen Schlappen letztendlich egal. Alles war feucht und klamm, man wollte nur noch nach Hause. Seit 15 Uhr vertreiben wir uns nun die Zeit im Ferienhaus, hoffentlich wird das Wetter morgen wieder besser, eben kam schon die erste Diskussion auf, ob wir nicht bereits am Freitag nach Tyskland zurückreisen können. Ich glaube, ich spinne, freiwillig einen Tag eher aus meinem geliebten Urlaubsland verschwinden?! Das darf nicht passieren. Allerdings, wenn das so bleibt, macht es einfach keinen Sinn, die Tage so zu verbummeln. Aus lauter Verzweiflung haben wir eben die (sehr gute) Wettervorschau auf DR1 verfolgt, im gesamten Juli fielen durchschnittlich 55mm Regen in Dänemark. Bis heute 15 Uhr waren es bereits an einem einzigen Tag 60mm von oben, das sagt doch alles... Außerdem wurden viele Bilder von vollgelaufenen Kellern gezeigt, von überfluteten Straßen, von Sturm und rauer See usw. Morgen soll sich das Wetter beruhigen und wir werden sogar die Sonne wiedersehen! Danach kommen aber sofort die nächsten Wolkenbänder aus Richtung England, das Wetter scheint nicht wirklich besser zu werden. Die erste Woche hier war ein Traum, Hochsommer mit über 30 Grad, die zweite Woche ist das totale Gegenteil...
Jetzt kläre ich noch die Sache mit Kate auf: Das ist ein Editor unter Linux, der mir sehr gut gefällt, z.B. schreibe ich gerade den heutigen Beitrag damit. Und nun ziehen die Wolken von West nach Ost, d.h. das Auge vom Tief ist heute voll über uns hinweg gezogen. Der Lichtblick dabei: Wir sind nun westlich vom nach Osten ziehenden Tief und es kann nur besser werden. Viele Grüße aus dem Dauerregen, ich gebe mich nun den letzten Altbiervorräten hin
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Ralf