Kalte Finger



Kalte Finger,

es hat schiere Überwindung gekostet! Frühmorgens war an eine Radtour nicht zu denken, wolkig, kalt mit 6 Grad sowie dunkel. Ich habe es mir nach der Lektüre der Zeitung auf dem Sofa bequem gemacht und den Film "Zone of Interest" zur Hälfte gesehen. Bedrückend, beeindruckend, ungewöhnlich. Die Banalität des Normalen neben dem Grauen, das nie direkt, sondern nur über Hintergrundgeräusche gezeigt wird. Wie kann man direkt neben einem KZ leben, direkt daneben die eigenen 5 Kinder großziehen? Zudem, wie in welcher Tonlage über den Judenmord gesprochen wird. Unbedingt ansehen! Zu Ende gesehen habe ich den Film nach meiner Rückkehr. Wobei ich die Leistung von Christian Friedel deutlich eindrucksvoller, er lebt Höß, finde als die von Sandra Hüller. Jetzt zur Tour, vor und nach dem Mittagessen musste ich schlafen, ich bin echt kaputt. Gegen 14:30 Uhr wurde es mir zu bunt und ich bin mit dem Litening auf die Strecke gegangen.

Allerdings habe ich sehr gelitten. Zum einen sind meine Beine trotz dreier Ruhetage einfach nur fertig, zum anderen ist das Wetter unterirdisch. Bei 11 Grad mit tiefen Wolken macht es einfach keinen Spaß, ich habe gefroren. Die Füße waren kalt und die Hände auch trotz Winterhandschuhe(!). Nach Rückkehr 18 Uhr war ich durchgefroren, der Spaßfaktor war bei circa Null. Kommen wir zu den positiven Aspekten. Gefahren bin ich eine meiner klassischen Strecken, es ging über den Diebesweg nach Sande, weiter nach Espeln und Kaunitz, zurück über Hövelriege und Staumühle. Am Ende waren es 75km in miesen 2:51h, die Leistung war schlecht. Aber: Es sind nur noch 41km bis zur magischen Zielerreichung!!! Die ersehnten 10.000km sollte ich morgen überschreiten! Es wird ähnlich kalt sein, aber auch Sonnenschein geben. Morgens muss ich mit dem VW-Elch zum TÜV, hoffentlich kein Problem. Außer das viele Geld, das man bezahlen muss. Die Rennradtour peile ich erneut nach dem Mittagessen an. Abends folgt das SCP-Heimspiel, der nächste Aufsteiger. Ich erwarte einen klaren Sieg gegen Regensburg!

Warum kann nicht immer langes Wochenende sein,
Ralf