Koffer in Berlin



Koffer in Berlin,

ich habe eine Radtour durch die Hauptstadt gemacht, wobei der Begriff Tour zu harmlos ist. Es war ein Wettbewerb über 117km. Ich habe die Strecke in 3:05h mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,9km/h bewältigt. Was mich wirklich extrem beeindruckt hat: Im echten Leben sind die auf realen Straßen mit einer Geschwindigkeit von über 40km/h gefahren! D.h. auf dem Ergometer war ich langsamer (wie alle virtuellen Fahrer auch)! Und nicht nur ein paar Teilnehmer sind mit dem Tempo gerast, sondern gefühlt/gesehen waren es hunderte. Ich fühle mich mies und schlecht. Seitdem rätsele ich über die Ursachen: Noch mehr trainieren kann ich nicht, das waren weniger Profis in Berlin, sondern eher Amateure, schlechteres Equipment habe ich auch nicht, liegt das alleine am Windschatten und in Gruppe fahren?!? Der das Video aufgenommen hat, war nie alleine. Gerade mal bei Dr. Google geschaut: Ja, das könnte alleine am Windschatten liegen, ich habe was von 30% mehr Leistung gelesen. Muss ich mir merken und bei der MSR unbedingt in einer Gruppe mitsegeln wink.

Ansonsten gibt es nichts zu berichten, die Fressorgie ist beendet. Zum finalen Abschluss gab es die leckeren selbst gemachten Hamburger, pulled pork super und ich endlich shades wieder papp-satt. Andererseits hätte ich schon wieder Hunger auf eine Pute, der Vogel schmeckt einfach zu gut. Ich schätze morgen gibt es was ohne Fleisch. Das wäre auch vollkommen in Ordnung. Ich habe einen schönen Film gesehen: Little women. Mir sind die Tränen gekommen (u.a. beim Tod der 4. Schwester), ich war berührt. Das passiert mir erstaunlicherweise bei Filmen ziemlich häufig. Obwohl die Story im 19. Jahrhundert spielt, ist es bewegend. Unbedingt ansehen, die 130 Minuten sind gut investiert. Heute war bereits der 10. Urlaubstag, d.h. in genau einer Woche sitze ich hier kurz vor dem ersten Arbeitstag in 2021. Schrecklich, wie schnell die Zeit rast. Vielleicht sollte ich weniger auf dem Sofa schlafen. Beim Kellersport war ich diese Woche sehr fleißig: Fast 21 Stunden habe ich im Sattel gesessen. Morgen geht es weiter, mal schauen, auf welchem Kontinent in welchem Land ich fahren werde.

Der Sturm ist nach über 12 Stunden endlich vorbei. Bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet, aber schön war es trotzdem nicht,
Ralf