Was für ein Stress,
zum Teil selbst verursacht, zum Teil fremdbestimmt. Heute morgen hat alles super geklappt, um Punkt 9:30 Uhr war das Ferienhaus gereinigt und das Auto gepackt, so dass wir uns überpünktlich auf die Rückreise machen konnten. Da ich keine Lust hatte, die ganze Fahrt auf der Autobahn zu verbringen, hatte ich mir spontan überlegt, erst in Richtung Ribe zu fahren und von dort dann einen Abstecher nach Römö zu machen. Gesagt, getan, wir sind dann einmal über Römö gefahren und haben uns dort alles angesehen, denn vielleicht wäre diese Insel auch mal ein Reiseziel für uns. Der Strand dort ist gigantisch, so riesig, dass die Kinder gesagt haben, das ist uns zu groß und wir wollen hier keinen Urlaub machen... Wobei mir Römö gar nicht so schlecht gefallen hat, das mag aber auch daran liegen, dass ich begeistert bin, wenn ich mit dem Auto über den Strand fahren kann
. Aber alleine die kilometerlange Fahrt zur Insel über den Damm war schon ein Erlebnis, wann kann man so etwas mal machen. Nach Römö stand dann die Entscheidung an, ob wir nun rüber zur A7 oder weiter an der Nordseeküste fahren. Tja, dachte ich mir, wenn man schon mal da ist, dann kann man sich auch noch weitere Ecken ansehen. Es ging dann Richtung Tönder, von dort über die Grenze nach Deutschland und dann die B5 weiter Richtung Husum.
Der Navi wollte mich unterwegs immer wieder Richtung A7 lotsen, hätte ich das mal gemacht. Aber auf der Karte (sollte man in Zeiten der Navigationsgeräte nicht mehr nutzen...) kam es mir so vor, als wenn die Entfernung nach Hamburg über die B5 und dann die A23 nicht größer wäre als über die A7. Tja, und das war ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Wir sind dann von Husum weiter nach Heide gefahren, das hat sich vielleicht gezogen, kurz vor Heide war die B5 dann wegen einer Baustelle gesperrt und wir mussten eine Umleitung fahren. Als wir dann endlich die A23 erreicht hatten, waren es immer noch über 100km bis nach Hamburg, auf der Karte sah das viel kürzer aus... Bei Pinneberg gab es dann noch einen Stau wegen einer Baustelle, alles zog sich immer weiter hin. Das Brüderchen in Hamburg haben wir dann erst gegen 15:30 nach sechs Stunden Fahrzeit erreicht. Ich war bedient, insgesamt sind wir mehr Kilometer gefahren und haben viel länger gebraucht, als wenn wir gleich die A7 gefahren wären. Das war eine Erfahrung für das Leben, das mache ich nie mehr, in Zukunft wird nur noch auf den Navi gehört. Die Weiterfahrt von HH nach Paderborn verlief dann auch nicht reibungslos, erstens hat es geschüttet ohne Ende und zweitens sind wir noch in zwei Staus zwischen Hannover und Bielefeld geraten. Wir waren erst gegen 21 Uhr wieder zuhause, das hatte ich mir ganz anders und viel entspannter vorgestellt.
Aber der Aufreger des Tages stand mir noch bevor. Ich parke das Auto vor dem Haus und schaue als erstes, was unser Telefonanschluss nach dem Wechsel nach Alice macht: Nichts, alles tot, weder Telefon noch Internet funktionieren. Im Briefkasten lag eine Karte eines Technikers der Telekom, er wäre gestern bei uns gewesen und hätte keinen erreicht, wir sollen uns mit unserem Provider wegen eines neuen Termins in Verbindung setzen. Ich habe sofort die Alice-Hotline über das Handy angerufen. Die Telekom ist Inhaber der letzten Meile und deswegen musste Alice die wegen dem Wechsel beauftragen. Aber, die Telekom hat Alice schriftlich bestätigt, dass kein Techniker bei uns im Haus tätig werden muss, das wurde mir dann von Alice auch schriftlich bestätigt. Deswegen hatte ich mich bei Alice auch nicht gemeldet, dass wir am Wechseltag im Urlaub und nicht zuhause sind. Wie auch immer, laut Auskunft der Alice-Mitarbeiterin wären denen nun die Hände gebunden und bevor nicht ein Telekomtechniker bei uns den Anschluss eingerichtet hätte, würde nichts gehen. Ich müsse einen neuen Termin vereinbaren. So, jetzt kommt es, da die Telekom eine Reaktionszeit von fünf Werktagen hat, wäre ein neuer Termin nicht vor dem 08.10.2007 möglich. Ich wäre bald durch die Leitung gesprungen, ich soll 10 Tage weder Telefon noch Internet haben?! Das kann doch wohl nicht möglich sein!
Die Dame an der Hotline konnte auch nichts dafür, die kann an der Lage schließlich wenig bis gar nichts ändern, also habe ich einen Technikertermin mit ihr für den 08.10. vereinbart. Aber ich war auf 180, mindestens, so habe ich mir den Wechsel nicht vorgestellt, das ist für mich nicht akzeptabel. Nachdem ich im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal Dampf ablassen musste, bin ich die Möglichkeiten durchgegangen. Abwarten oder einfach probieren? Ich habe mich für letzteres entschieden, ich habe mir die neue Hardware von Alice geschnappt und bin in den Hausanschlussraum im Keller gegangen. Bei der Hardware handelt es sich um ein Sphairon Turbolink IAD, ein tolles Gerät
. Man kann dort nichts, aber auch gar nichts konfigurieren, was Netzwerkeinstellungen angeht. Man muss die IP-Range 192.168.1.* benutzen oder lässt es halt. Da ich in meinem ganzen Netzwerk die Range 192.168.0.* verwende, war ich unheimlich begeistert. Also, zunächst das Notebook an dieses Teil anschließen und das Notebook umkonfigurieren. Dann geht die Story weiter, man kann die Zugangsdaten nicht in dem IAD konfigurieren, sondern baut eine Internetverbindung inklusive Zugangsdaten mit dem angeschlossenen Computer auf. Hä? Wie soll das mit meinem Netzwerk und meiner FritzBox denn gehen?! Egal, erst einmal habe ich es mit dem direkt angeschlossenen Notebook ausprobiert und das Notebook gemäß Anleitung mit der Einwahlsoftware konfiguriert. Ich schließe dann dieses IAD-Dingen an die TAE-Dose an, auf einmal leuchtet die DSL-LED an dem IAD, ich habe eine physikalische Verbindung mit der Vermittlungsstelle! Die Leitung ist nicht tot!
Am Notebook einen Verbindungsaufbau gestartet und ich war im Internet! Es klappte auf einmal. Dann habe ich mich erst einmal ein wenig schlau gemacht. Man muss bei Alice dieses IAD benutzen, ansonsten geht gar nichts wegen deren toller NGN-Technik (NextGenerationNetwork). Man hat auch keinen richtigen ISDN-Anschluss mehr, sondern telefoniert über DSL und VOIP, der IAD gaukelt einen ISDN-Anschluss vor. Deswegen gibt es auch Probleme, wenn man eine Auerswald-TK-Anlage an einem solchen Alice-Anschluss betreiben will. Ratet mal, was für eine TK-Anlage ich habe... Ich kann auch die FritzBox nicht mehr als DSL-Modem nutzen, es gibt aber eine Möglichkeit, trotzdem die Zugangsdaten in der FritzBox zu konfigurieren und das gesamte Netzwerk über die FritzBox via IAD in das Internet zu bringen. Darum habe ich mich als nächstes gekümmert, nur hatte dies zur Konsequenz, dass ich das gesamte Netzwerk auf die IP-Range 192.168.1.* umstellen muss. Ich bin gestartet mit der FritzBox und dem PC im Wohnzimmer, die laufen nun in der IP-Range, die dem IAD genehm ist. Für mich ist das unglaublich, ich werde von der Hardware meines Providers gezwungen, eine gewisse IP-Range zu verwenden... Es ist jetzt tief in der Nacht, der Wohnzimmer-PC und die FritzBox haben endlich wieder eine Internetverbindung. Um den Rest (Umstellung der restlichen Rechner im Netzwerk, Telefon usw.) kümmere ich mich morgen.
Ich bin frustriert und sehr sauer,
Ralf