Horrortrip



Horrortrip,

es gibt Tage, da steht man besser nicht auf. Das Aufwachen hätte mir bereits Warnung sein müssen. Ich werde wach und denke mir, was klebt bloß derartig an den Händen?!? Die Aufklärung: Ich hatte in der Nacht einen tierischen Heißhunger und habe mir die Toffifee geschnappt, die die Frau des Hauses eingepackt hatte. Eins der Teile habe ich im Tiefschlaf im Bett verteilt. Ich schaue mir morgens das Malheur an und denke mir: Nee, das geht nicht, das kannst du nicht 12 Tage aussitzen... Also die Frau anfunken: Wie geht das mit einer Waschmaschine? Pods und wie viel Grad? Ich(!) habe eine Waschmaschine(!) bedient, erstmals im Leben. Es ist aber alles gutgegangen und die Bettwäsche duftet. Kurz nach 8 Uhr bin ich auf Radtour gegangen, es ging über Nykøbing nach Sakskøbing und weiter nach Maribo. Eigentlich wollte ich Lolland durchqueren, habe aber aufgegeben, der nervige Wind war zu stark. Nachdem ich endlich nach 40km eine Bank gefunden hatte, habe ich in Maribo eine Pause eingelegt, Studium von Google Maps. Danach ging es über Sakskøbing weiter nach Guldborg, den Wind im Nacken.

An der Nahtstelle zwischen Lolland und Falster, sehr nett übrigens, wurde die zweite Pause eingelegt. Es ging weiter nach Stubbekøbing, kurz nach dem Ort nahm das Drama seinen Lauf. Ich hatte ein komisches Gefühl unter dem Hintern und in der Tat, die Luft entwich cry. Ab an den Rand der 271, eine Art von Bundesstraße mit viel Verkehr, Schlauch wechseln. Ich habe erst- und letztmals die Minipumpe bedient, man bekommt den Reifen kaum aufgepumpt. Nach wenigen Kilometern denke ich mir, mein Litening läuft unrund, das Hinterrad eiert. Wieder an den Rand der 271, Luft ablassen und neu aufpumpen. Dabei ist mir der Adapter der Pumpe in das hohe Gras entschwunden, habe ich nicht wiedergefunden. Nach Minuten denke ich mir, wo ist eigentlich deine Brille?? Unauffindbar, ich kurz vor Panik, ohne Brille alleine in DK geht nichts. Ein dänischer Radkollege hat angehalten und bei der Suche geholfen, er hat die Brille wirklich gefunden! Zudem hat er das Hinterrad aufgepumpt, mein ewiger Dank! Weiter auf der 271, die letztem 20km wird wohl nichts mehr passieren. Von wegen, das Hinterrad war weiter unrund und nach 3km erneut platt, das nächste Loch. Ich bin 200m bis zur Bushaltestelle gegangen, 20min später kam das gelb-orange Ungetüm: Nur Cash, keinerlei Kreditkarte. Ich wollte schon aussteigen, da nickt der Busfahrer, setz dich hin, er hat mich so mitgenommen. Ewiger Dank II!

In Nykøbing frage ich ihn, geht nicht die App?!? Doch, ja. Also habe ich online ein Ticket gekauft und bin mit dem nächsten Bus nach Marielyst gefahren, ich war um 14:30 Uhr fertig im Haus. Das Rad reinigen und ein neuer Schlauch (ich habe nur noch 2 Ersatzschläuche dabei!). Da beide Schläuche an gleicher Stelle ein Loch hatten, habe ich auch noch den Reifen ausgetauscht, der alte muss an der Stelle eine Schwachstelle haben. Mein Tagwerk war um 18 Uhr erledigt und bis dahin hatte ich nichts gegessen, ich war unterwegs schon kurz vor Hungerast. Pizza und ein Glas mit Gurken haben mich gerettet, danach viel Sofaschlaf. Der Tag hat mich fertig gemacht, ich brauche keine Wiederholung,
Ralf