Letzter Tag in Ungarn


 Ralf    10 Apr. 2008 : 21:16
 Keine    Das tägliche Einerlei

Der Morgen fing so gut an,

wir fuhren die ungefähr 20 Kilometer vom Hotel in Mosonmagyaróvár in unser Werk und unterwegs konnte man die Alpen in der Ferne sehen. Einer der Berge war schneebedeckt, es war toll. Man fährt in einer flachen Ebene und im Hintergrund türmt sich die Gebirgskette auf. Es war überhaupt ein toller Start in den Donnerstag, das Wetter war herrlich, nur Sonnenschein. Das Tagewerk in der Firma lief auch gut, ich bin schnell durchgekommen und hatte das letzte Interview passend zum Mittagessen abgeschlossen. Das Wetter wurde immer besser und die 20 Gradmarke erreicht. Am frühen Nachmittag haben wir noch die Produktion sowie das neue Hochregallager inspiziert, auch sehr interessant. Wir waren sogar auf dem Dach, um die Alpen zu betrachten smile . Meine Zusammenfassung für die Abschlussbesprechung morgen habe ich im weiteren Verlauf des Nachmittags gleich mit Word verfasst (und damit habe ich den halben Bericht schon fertig smile), es war bis dahin einfach ein super Tag, es lief wie am Schnürchen.

Tja, und dann ist es halt passiert. Um 16 Uhr ging ich die Treppe hinunter in das Erdgeschoss, die Stufen waren glatt und vielleicht war ich auch ein wenig unachtsam. Auf jeden Fall entglitt mir auf der drittletzten Stufe mein rechtes Standbein und ich lag waagerecht in der Luft. Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, es schießen einem 1000 Dinge durch den Kopf, ich war noch am überlegen, wie ich am besten aufkommen kann ohne größeren Schaden zu nehmen. Vielleicht habe ich dadurch instinktiv das Richtige gemacht, ich habe den Kopf hoch genommen und bin mit dem Steißbein auf der Kante der letzten Stufe und mit dem oberen Rücken auf der Kante der drittletzten Stufe (ja, ich bin so groß wink) aufgeprallt. Ich lag benommen da, der erste ungarische Kollege kam sofort auf mich zu: Können sie sich bewegen? Ich konnte nichts sagen, nur Schmerzen, ich bekam keine Luft mehr. Das dauerte circa 1-2 Minuten, die ich auf der Treppe lag. Danach kam ich zu mir und konnte langsam aufstehen, ich schwankte. Der Kollege hat mich zu einem Sessel geführt und ich sank hinein. Er wollte noch einen Arzt holen, aber ich meinte nur, da ist nichts gebrochen, es tut nur tierisch weh.

Der Wachschutz hatte gleich den Werksleiter benachrichtigt: Einer der deutschen Herren hat sich auf der Treppe hingelegt... Er war richtig besorgt und wollte mich auch zum Arzt schicken. Aber ich wollte nicht, ich bin schließlich hart zu mir wink . Nach ungefähr 10 Minuten ließen die stärksten Schmerzen nach und ich konnte mich nach einer weiteren Ruhepause weiter meinem Bericht zuwenden. Aber ich sitze hier im Hotel immer noch mit Schmerzen, ich muss mir richtige Prellungen zugezogen haben. Hoffentlich geht das morgen, vor allem, wenn es um den Rückflug geht, in 24 Stunden will ich schließlich zuhause sein. Aber ich habe noch verdammtes Glück gehabt, wenn ich mit dem Nacken oder dem Kopf auf einer der Kanten aufgeschlagen wäre, dann würde hier jetzt nichts stehen...

Zum Ausgleich habe ich mir ein ungarisches Beruhigungsmittel besorgt (Bier wink) und ich hoffe, dadurch gleich schlafen zu können. Direkt nach Feierabend konnte ich noch nicht liegen, es ging einfach nicht. Ich bin also ein wenig durch Mosonmagyaróvár spaziert, habe mir das Schlafmittel besorgt, ein paar Fotos für Euch gemacht (es ist eine schöne Stadt mit vielen Motiven, es gibt sogar eine Burg) und ein Abendessen zu mir genommen. Ich kann nur soviel sagen, eine ungarische Gulaschsuppe in Ungarn unterscheidet sich stark von einer in Deutschland, viel mehr Gemüse (Kartoffeln, Möhren, Blumenkohl usw.) mit viel weniger Fleisch. Die Suppe ist hier auch erheblich dünnflüssiger. Aber dennoch lecker smile .

Jetzt schaue ich noch Getafe gegen Bayern München auf einem ungarischen Sportsender, vielleicht ist das ein weiteres gutes Schlafmittel wink . Morgen melde ich mich wieder live aus der Heimat,
Ralf