Heizung ist Hightech


 Ralf    06 Jan. 2008 : 22:21
 Keine    Das tägliche Einerlei

So eine Gas-Therme

ist heutzutage ja schon richtig Hightech. Wir haben ein Heiz-Gerät (so ein Kombi-Teil mit Heizung und Warmwasser) von Vaillant mit einer zugehörigen Regelungseinheit von der Firma. Die Handbücher konnte ich nicht mehr finden, aber zum Glück bietet Vaillant die ja auf deren Seite an. Sofern man die Gerätebezeichnung weiß... Aber warum schreibe ich das hier und jetzt überhaupt. Als es letzte Woche nachts ziemlich kühl war, ist die Therme auch nachts immer angesprungen. Und weil die Therme direkt neben unserem Schlafzimmer untergebracht ist, fühlte ich mich in meinem Erholungsschlaf beeinträchtigt (ich bin zwar nicht wach geworden, aber vielleicht schläft man dadurch ein wenig unruhiger). Also dachte ich mir gestern und heute, vielleicht kann man bei den Einstellungen etwas ändern. Und was man da alles ändern kann, unglaublich, da gibt es Begriffe, die habe ich noch nie vorher gehört: Absenktemperatur, Heizkurve, Vorlauftemperatur usw.

Aber ich habe mich schlau gemacht, die Heizkurve sollte man so flach halten, wie es nur geht, da kann man richtig Geld sparen (und die Umwelt schonen wink). Grob gesagt definiert die Heizkurve, bei welcher Außentemperatur wie viel Wärme benötigt wird. Schlauer wird man hier: Heizkurve einstellen. Klar, der Informatiker denkt binär, 0 oder 1 wink. Also bin ich gestern Abend gleich mit der flachsten Kurve von 0.2 angefangen, das war aber zu optimistisch gedacht, die Heizkörper blieben heute gleich ganz kalt. Heute bin ich daher auf 0.8 gegangen (vorher war die Heizkurve auf 1.5 eingestellt). Das war OK, die Räume und Heizkörper wurden angenehm warm. Daher habe ich danach ein wenig auf 0.7 zurückgedreht. Das lasse ich jetzt erst einmal laufen. Und die Absenktemperatur habe ich auf den niedrigsten Wert von 5°C gesetzt. Das Haus ist neu und gut isoliert, da kann auch bei dem stärksten Frost nichts passieren.

Und letztendlich: Die Therme hat eine Frostschutzfunktion, sobald der Außenfühler eine Temperatur von unter 3°C meldet, springt die Therme an. Das Argument ist wie oben, das Haus ist neu und gut isoliert, hier friert nichts ein. Also habe ich die Frostschutzverzögerung aktiviert. Meldet der Fühler die kritische Temperatur, dann wird die Therme nun nicht sofort, sondern erst mit einer Verzögerung von 12 Stunden angestellt. Und nach 12 Stunden läuft der normale Tageszyklus wieder, daher dürfte nachts nichts mehr angehen. Jedenfalls bei Therme wink. Aber die Maßnahmen, die ich seit gestern ausprobiere, haben sich sofort auf den Gasverbrauch ausgewirkt, von gestern auf heute haben wir wesentlich weniger verbraucht. Ich bin mal gespannt, wie der Verbrauch bis zum nächsten Wochenende sein wird. Ich kontrolliere das ja alle sieben Tage...

Aber was mich bei der Therme nervt, alle Einstellungen muss man direkt vor Ort an dem Gerät machen. Also immer die Treppen nach oben gehen, Einstellung vornehmen, wieder nach unten, abwarten, wie sich das auswirkt, wieder nach oben usw. Die nächste Therme wird eine mit Netzwerk-Anschluss sein und es muss Linux als embedded OS darauf laufen. Mich dürstet es danach, mich mittels Remote-Shell auf die Therme einzuloggen wink. Und da tun sich zukünftig ganz neue Geschäftsfelder für die bösen Buben im Internet auf, Bot-Netze und Spam sind in Zukunft out, es lebe das virtuelle Hijacking von Heiz-Geräten über das Internet: Bitte zahlen Sie sofort 1000€ auf das Konto 4711 bei der Bank ABC auf den Bahamas ein, unmittelbar nach Zahlungseingang wird Ihre Heizung wieder freigeschaltet. Selbstverständlich sind die Transaktionskosten von Ihnen zu tragen. wink

In dem Sinne am Ende eines Wochenendes, Euer
Ralf