Angekommen und viel erlebt!

 Ralf    14 Juli 2012 : 22:02
 Keine    Das tägliche Einerlei

Angekommen und viel erlebt!

Es ging pünktlich los um exakt 23:13 Uhr. Nach rund 70km warf ich die Frage in den Autoraum: Habt ihr eine Jacke für mich eingepackt? Nein, für Mama auch nicht. Super, alles muss man selber organisieren. Angesichts des aktuellen Wetters ist eine Jacke für den Urlaubserfolg essentiell. Also wird eine der ersten Aktionen in Dänemark sein: Jacken für die Alten kaufen. Ein paar Kilometer weiter meine nächste Frage: Haben wir eine Decke oder ähnliches für den Strand? Die Antwort könnt Ihr Euch denken... Ich habe es danach sein gelassen weitere Fragen zu stellen. Aber das war alles harmlos im Vergleich zu den in der Nacht noch folgenden Erlebnissen.

Wir fuhren gerade die Querverbindung von der A2 zur A7 an Hannover vorbei als in den nächtlichen Verkehrsnachrichten die Meldung kam: Auf der A7 liegt eine ungesicherte Unfallstelle zwischen Mellendorf und Berkhof vor. Ich überlegte noch, wo die beiden mir grundsätzlich sehr bekannt vorkommenden Orte liegen, da sah ich voraus schon die Blinker von sehr vielen Autos leuchten, Warnblinkanlage an. Und dann fuhren wir langsam an der Unfallstelle vorbei: Ein größeres Auto, Mercedes oder ähnliches, stand an/in der Mittelleitplanke mit hinten links abgerissenem Rad, überall Trümmerteile, ein paar Meter weiter auf der rechten Seite am Standstreifen die Frontverkleidung von dem Auto. Der Fahrer stand panisch an seinem Auto. Der Unfall musste gerade frisch passiert sein.

Aber als wir weiter fuhren und eigentlich dachten, das war es mit dem Unfall, ging es erst richtig los. Die Wagen vor mir zogen auf einmal alle nach links und haben die rechte Spur verlassen, da sah man es dann: Eine Reihe von vielleicht 4-5 weiteren demolierten Autos, überall verletzte Menschen, ein Transporter lag auf der Seite. Einen solchen Unfall habe ich bisher noch nicht gesehen, das war schon heftig. Kurz nach dem Unfallort hat unser Zafira auf einmal komische Geräusche gemacht. So als ob irgendwas mit den Reifen wäre, ein Platten oder ähnliches. Da der Opel aber eigentlich immer laut ist, habe ich mir nichts weiter gedacht. Um die Frau des Hauses zu beruhigen, bin ich nach Hamburg auf einen Parkplatz gefahren, um die Reifen zu begutachten.

Aber in der Dunkelheit war nichts zu sehen und so ging es weiter bei strömendem Regen. Rund 100km hinter der Grenze wurden die Geräusche immer heftiger und selbst ich hatte mittlerweile eine mulmiges Gefühl. Bei Vejle sind wir von der Autobahn abgefahren, um vielleicht eine Werkstatt oder ähnliches zu finden. Um 5:30 Uhr in der Früh, und das auch noch auf einem Samstag, ein unmögliches Unterfangen. Also habe ich in der Innenstadt von Vejle einen Parkplatz angesteuert, um die Lage zu sondieren. Die Frau des Hauses hat eine Proberunde auf dem Parkplatz gemacht, damit man eventuell etwas beobachten kann. Und in der Tat: Das hintere linke Rad eierte herum wie auf Drogen.

Nachdem der Zafira wieder stand, habe ich mir die Radschrauben angesehen und ich konnte eine nach der anderen mit der Hand herausdrehen... Das Rad war nur noch lose mit der Achse verbunden, ein paar Kilometer weiter und wir wären nur noch mit drei Rädern gefahren! Wie kann so etwas passieren?!? Mal angenommen, die Radschrauben wurden im April beim Wechsel von Winter- auf Sommerreifen richtig angezogen, können die sich dann trotzdem mit der Zeit lösen?!? Kann ich mir nicht vorstellen, deshalb ist meine Theorie eine andere, die ich aber hier nicht verbreiten werde. Auf jeden Fall wurde dann der volle Kofferraum ausgeräumt, um an Wagenheber und Konsorten zu kommen.

Kurze Zeit später lag ich auf einem dänischen Parkplatz in einem Gemisch aus Öl, Benzin, Wasser und viel Dreck, habe den Wagen aufgebockt und alle Schrauben wieder fest angeschraubt. Eine kurze Probefahrt zeigte den Erfolg der Aktion und wir haben unsere Fahrt fortgesetzt. Der Rest des Abenteuers ist schnell erzählt: Gegen 10 Uhr waren wir bereits im Ferienhaus und haben es in Beschlag genommen. Den Rest des Tages hat es nur noch geregnet, so dass wir uns die ganze Aktion mit der nächtlichen Anreise auch hätten sparen können. Morgen gibt es dann mehr zu berichten mit eigentlichen Urlaubsthemen,
Ralf


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