Zeitkapsel Keller


Zeitkapsel Keller

Kommen wir zunächst zu meinem 2. HO-Tag: Obwohl der smarte Wecker mich pünktlich aus dem Schlaf geholt hat, bin ich wieder eingeschlafen. Zum Glück waren es nur ca. 15 Minuten Zeitverlust und ab 6:35 Uhr habe ich die Zeitung gelesen. Die wird übrigens immer dünner und ähnelt mehr einem Infoblatt über Corona mad. Togal, es war wie bei der Bahn, eine Verzögerung führte zur nächsten. Erst gegen 7:20 Uhr war ich im Folterkeller und habe auf dem Ergometer gesessen. Es sind am Ende 127 Minuten mit 175 Watt sowie 79km geworden, mehr als ordentlich. Die Beine halten die Belastung mittlerweile locker durch. Dazu noch 50 Züge mit der Hantel im Laufe des Tages. Aber eins weiß ich, egal wie lange die Home-Office-Phase dauern wird (ich gehe weiterhin eher von Monaten denn von Wochen oder gar Tagen aus), ich werde total fit aus der dunklen Kellerphase kommen. Leider wird es ab morgen wieder kühler, so dass echte Radtouren in weiter Entfernung liegen. Ich würde gerne durch die freie Natur rasen. Nach dem Sport ging es mir wie gestern: Ich hetze mich ab, um den Termin um 10 Uhr knapp zu erreichen, melde mich am Rechner an und das Meeting ist abgesagt. Das wird mir in den nächsten Tagen nicht wieder passieren, Priorität hat der Sport!

Was man aber im Home-Office verliert, zumal ich die spätere Schicht habe, ist das Zeitgefühl. Mehrfach habe ich heute nicht gewusst, welcher Wochentag ist cry (Anmerkung der Redaktion shades: Donnerstag). Auch ist die Uhrzeit nicht immer klar, was verständlich ist, wenn man den gesamten Tag in einem Keller ohne Tageslicht hockt. Togal, ich kann es nicht ändern und muss durch diese dunkle Viruswelt. Ich finde es interessant, was England und Holland machen, irgendwie liege ich völlig auf deren Welle: Was ist besser? Ich bin mittlerweile eher ein Verfechter der Linie: Gebt dem Virus freien Lauf, alles andere regelt die Natur. Yepp, das ist zynisch und inhuman. Aber ich finde alles besser als dieses Abschotten über Monate, als dieses alles zum Erliegen zu bringen. Man sollte Risikogruppen isolieren, alle anderen dürfen sich frei bewegen inkl. geöffneter Läden. Das wäre mein Ansatz. Vielleicht bin ich amerikanischer als die Amerikaner selbst wink, ich bin auch der Meinung, dass jede(r) für sich selbst zu sorgen und nicht der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen hat (bis auf einige Ausnahmen).

Mein AL2 von Christopeit hält erstaunlicherweise weiterhin trotz komischer Geräusche, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Daher schaue ich von Zeit zu Zeit nach einem Ersatz, die erstaunliche Feststellung: Entweder sind manche Ergometer nicht mehr lieferbar (z.B. E60 von Tunturi) oder die Preise haben angezogen (wie das AL2). Vermutlich sind Hometrainer gerade gefragt, kein Wunder, wenn auch Fitnessstudios schließen müssen. Letztes Thema, wenn ich schon nicht nach Usedom kommen werde, will ich wenigstens Insel-Feeling spüren. Und dazu gehört für mich Soplica, ich liebe das Zeug in der Ausprägung Pigwowa (Quitte): Ich habe mir vier Frustflaschen bestellt confused. Leider ist der polnische Obstler recht teuer in Deutschland (rund 11€ pro Flasche), aber das ist es mir wert,
Ralf


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