Halbjoggathon,
wir haben uns in der Tat Fahrräder gemietet, was gefühlt in einem Desaster geendet ist. Ich weiß noch nicht, ob ich jemals wieder mit einem Rad auf der Straße fahren werde oder lieber für immer in den Keller gehe
. Gehen wir chronologisch vor: Früh wach werden (gegen 6 Uhr) und ab auf die Strandpromenade. Es war noch dunkel, aber die Sonne kam gerade ganz leicht am östlichen Horizont auf. Ich habe somit einen leuchtend roten Sonnenaufgang am Strand erlebt
. Auch wenn ich unterwegs noch einigen dunklen(???) Gestalten begegnet bin, die Mitglieder der Motorradklubs hatten gerade ihre Nacht beendet. Das Frühstück war prima wie erwartet und gestern bei der Premiere erlebt. Direkt nach dem Breakfast wurden die beiden Räder von Kalkhoff gemietet.
Es ging in Richtung Süden, über das gestrige Castell weiter nach Sa Coma und danach an der Küste entlang: Der Strand in Sa Coma ist noch breit und sandig, wobei der Urlaubsort relativ frisch entstanden sein muss, denn die Hotels sehen neuer aus. Danach beginnt die Felsenküste, es führt ein herrlicher Radweg entlang. Circa 4-5km vor Porto Cristo, unserem Ziel, muss man auf der Verkehrsstraße weiterfahren. Gegen 11 Uhr hatten wir die Stadt mit einem tollen Hafen direkt an und in der felsigen Küste erreicht, unser Programm: Einen Kaffee im Hafen trinken, die Aussicht und das tolle Wetter genießen, Fotos machen. Porto Cristo sieht noch ursprünglich aus, d.h. nicht bis wenig touristisch geprägt. Noch am Hafen hatte ich online die Tickets für die Drach-Höhlen, Cuevas del Drach, bestellt. Und nicht nur die Bestellung war elektronisch, auch das Ticket selber kam kurze Zeit elektronisch per Mail.
Jetzt zum Drama: Kurz nach Aufbruch vom Hafen, ein paar hundert Meter waren gefahren, habe ich den Plattfuß am Hinterrad bemerkt
. Was tun? Keine Pumpe am Rad. Zum Glück kamen andere Radfahrer mit Pumpe vorbei, die uns leider nicht helfen konnten: Rad mit Autoventil. Also online nach der nächsten Tankstelle suchen, ca. 1km entfernt, und schieben. Aufgepumpt sah das Hinterrad wieder gut aus und wir sind zu den Höhlen gefahren, rund 1,5km und der Reifen hielt. Zunächst zu den Drach-Höhlen: Gigantisch, Erlebnis, super, machen! Die unterirdischen Welten sind beeindruckend, ich habe sehr viele Fotos gemacht. Nach Rückkehr: Reifen wieder platt, ab zur Tankstelle, schieben, aufpumpen, weiterfahren. Hat aber gerade rund 500m geklappt, danach war der Reifen erneut platt.
Ich habe keinen weiteren Versuch mit einer Tankstelle versucht und das Rad die gesamten 12km zurück ins Hotel geschoben. Teilweise habe ich das Rad mit nur einer Hand gehalten und bin gejoggt. Klappte ganz gut, aber irgendwann kann man das Rad nicht mehr halten, da ein richtiger Griff fehlt. Auf jeden Fall hatte ich bei Rückkehr in Cala Millor lange Zähne und schmerzende Beine. Abendessen (wieder super!) und der Gang zur nächsten Kneipe waren noch möglich, mehr aber nicht. Ich hoffe morgen sind die Beine wieder belastbar,
Ralf