Marstrand,
ich konnte ein wenig länger schlafen, "erst" um 5 Uhr bin ich aus dem Bett gefallen und konnte auch im Wohnzimmer nicht mehr einschlafen. Somit habe ich mir auf die übliche Art und Weise meine Zeit vertrieben: Zeitung lesen, Kaffee trinken und im Netz unterwegs sein. Der Rest ist überraschend früher aufgestanden, so dass es zeitig Frühstück gab. Zum Glück gibt es auch in Schweden die Marmelade von Den Gamle Fabrik im ICA. Ohne könnte ich einen skandinavischen Urlaub nicht aushalten. Ich war bereits ab 9 Uhr mit dem Cube unterwegs und habe meinen Plan umgesetzt: Eine Tour bis zur Insel Marstrand! Die Fahrt über Tjörn war wie immer, beinahe schon Routine. Am Fuß zum Aufstieg zur großen Brücke gab es die erste Pause, Nikotin zur Beruhigung vor der Überfahrt. Mit meiner Höhenangst kosten mich solche Brücken eine riesige Überwindung. Selbst mit einem Auto habe ich Probleme, mit einem Rennrad geht das eigentlich ganz und gar nicht: Augen zu, tief einatmen und einfach losfahren. Den Blick immer schön auf den Straßenbelag werfen, bloß nicht nach links, rechts oder vorne schauen. Nach wenigen, ca. 10, Minuten hatte ich es geschafft und radelte am Rand von Stenungsund! Ich war ein wenig stolz auf mich.
Die Strecke hatte ich mir gestern Nacht auf Google Maps angesehen und bin die aus dem Kopf abgefahren. Richtung Süden, an der Küste im Landesinneren entlang, dann nach rechts in Richtung Tjuvkil abbiegen. Ich wurde immer nett begleitet von vielen PKW und LKW, denn einen Radweg gibt es in der Gegend nicht. Nach ~1:55h stand ich am Fuß der Brücke zur Insel Otterlyckan. Die ist Marstrand vorgelagert. Dort gab es die 2. Pause und die Videoaufnahme wurde gestoppt. Denn: Ich habe die zweite Tour für Kinomap aufgenommen! Ich schaue mir bei einer Gauloises die Brücke an: Lang, hoch und windig. Drei Argumente die mich von einer Überfahrt abgehalten haben. Ich konnte Marstrand am Horizont sehen, das musste ausreichen. Somit ging es zurück zum Ferienhaus. Nach 107km in genau 4 Stunden war ich wieder im Ferienhaus, total platt aber auch seligst glücklich. Ein schöner Ausflug und ich habe mein Trauma Brückenüberquerung überwunden. Der Rest der Familie war auf der Insel Stora Dyrön, Fahrt mit einer Fähre ab Rönnäng. Den Bildern nach muss es sehr schön auf der Insel sein. Aber Schiffe kommen für mich nicht in Frage, darauf setze ich nur einen Fuß, wenn es absolut sein muss. Der Rest des Tages: Zwei Schlafeinheiten, Sport und kurzer Nachtschlaf fordern Tribut, und Abendessen im Hafen von Skärhamn. Ein Schnellimbiss in direkter Nähe zum Aquarell-Museum. Ich habe einen Hamburger gewählt: Groß und überaus lecker, die Pommes eher brauchbar. Nur gab es leider deutlich zu wenig Ketchup:
KorvanMorgen wird das Wetter noch akzeptabel sein, am Samstag geht etwas die Welt unter,
Ralf
PS: Die Stromausbeute war nur mäßig, es muss wolkig gewesen sein in Paderborn. Nur knapp 20kWh...