Bürokratieirrsinn


Bürokratieirrsinn,

wenn man in der Zeitung von wachsender oder überbordender Bürokratie liest, ist das relativ abstrakt und weit entfernt. Was anderes ist es, wenn man diesen Schwachsinn am eigenen Leib erfährt, dann wird das real. Ich schreibe natürlich von meinem Besuch bei der Arbeitsagentur. Fangen wir positiv an: Ich musste nur rund 2 Minuten warten und dann konnten die nette ältere Dame (wahrscheinlich jünger als ich smile) sowie ich loslegen. Zunächst habe ich nicht verstanden, warum derartig viele Daten von mir erfasst werden mussten. Leute, ihr sollt 110€ an die Techniker überweisen, that's it. Gut, muss ich nicht verstehen. Dann wurden rund 10 Seiten Papier ausgedruckt: Blatt 1 = Mein Account beim Portal, Blatt 2 = Mein initiales Password, Blatt 3 = Anleitung, wie man Arbeitslosengeld beantragt usw. Die Behörde ist herrlich analog digital wink. Ich: Ich will kein Arbeitslosengeld beantragen, ich werde keins bekommen und will auch keins. Sie: Muss sein. Außerdem muss man (also ich!!!) die Arbeitgeber der letzten 30 Monate kontaktieren, damit diese die Daten über mein Beschäftigungsverhältnis als elektronische Arbeitsbescheinigung übermitteln. HALLO? Ihr habt über Jahre und Jahrzehnte für mich die Arbeitslosenversicherung überwiesen bekommen, von wem wohl? Ihr habt doch alle Informationen?!? Digital analog...

Gut, bei mir waren es 3 Arbeitgeber, ich bin auch ein Spezialfall shades. Der Witz: Von der Agentur habe ich für jede Firma ein Blatt Papier ausgedruckt bekommen, das ich zuhause eingescannt und per Mail verteilt habe. In jeder Mail habe ich mich für den unnötigen Aufwand entschuldigt, aber alle haben zugesagt, die Daten zu übermitteln. Zudem habe ich das Arbeitslosengeld online beantragt, aber die Benutzerführung war grausam. Zudem waren Daten von mir falsch erfasst (vom künftigen Arbeitgeber sollte ich bereits jetzt die Daten vom Beschäftigungsverhältnis liefern). Zudem muss man zwingend eine Kontoverbindung erfassen, das geht aber nur, wenn man eine 2-Faktorauthentifizierung eingerichtet hat. Ich habe mir in dem Augenblick den einfachen Arbeiter (nichts gegen diese Beschäftigen, aber viele sind schon froh, wenn sie Notebook oder Smartphone bedienen können) im Alter von ~60 Jahren vorgestellt, der MS Authenticator (oder ähnliches) einrichten soll. Witzig waren auch Fragen wie: Was haben sie versucht, um die Situation zu verbessern (zu der Frage, warum man gekündigt hat). Meine Antwort: Weil man die Strecke schwer verkürzen kann, ich war sauer! Nach rund einer Stunde hatte ich den Schwachsinn hinter mir und mich innerlich für meine Idee schwer verflucht. Sollte ich jemals wieder in diese Lage kommen, werde ich die Krankenkasse selbst bezahlen.

Nach dem Mittagessen musste ich unbedingt abschalten und habe auf Sky den Realfilm "Asterix & Obelix im Reich der Mitte" angesehen. Ganz nett, der Brüller war Zlatan als Antivirus. Foltersport hat es auch gegeben, ich war Punkt 18 Uhr im Keller. Zunächst bin ich das Video in Polen zu Ende gefahren, anschließend total flach in Belgien. Die Leistung war sehr schlecht, aber wichtig war nur, Sport gemacht zu haben. Gut war: 72km in 2:20h, ich wollte unbedingt die Serie Iris zu Ende sehen. Die letzten beiden Folgen waren gut. Dann noch ein Anliegen, denn wie berichtet wird Echo Connect eingestellt. Es hat aber jemand eine Petition gestartet: Echo Connect nicht abschalten Wird zwar nichts bringen, aber ich habe mich dennoch beteiligt. Morgen früh habe ich den letzten behördlichen Termin, Straßenverkehrsamt wegen deren Fehler bei meinem Führerschein. Ab Mittwoch kann ich mich auf Sport konzentrieren,
Ralf


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