MØns Klint

 Ralf    15 Aug. 2011 : 22:32
 Keine    Das tägliche Einerlei

MØns Klint,

das war das Tagesprogramm, nachdem die Wolkenlage nach dem Aufstehen nicht allzu versprechend aussah. Es gab zwar kein Regen, aber viele Wolken und an den Strand war nicht zu denken. Die Fahrt war länger als gedacht, denn ich hatte was von 45km gelesen, aus denen ca. 80km wurden. Wir sind allerdings nicht den schnellsten Weg über die Brücke bei Kalvehave und Koster gefahren, sondern über FarØ und BogØ. Man will ja auch was sehen. Es ist schon interessant, wie sich die Landschaft ab Stege hin zum östlichen Teil von MØn verändert, es wird immer hügeliger und geradezu bergig, Die höchste Erhebung ist bei 143m. Die letzten Kilometer zu MØns Klint verlaufen auf einem sandigen Weg (Straße würde ich das nicht nennen) durch den Wald Klinteskov und man endet bei dem GeoCenter MØns Klint. Das GeoCenter haben wir uns geschenkt (O-Ton der Kleinen: Wenn ihr meint, ich gehe in ein Museum, dann habt ihr euch geschnitten!), wir wollten sofort an die Klippen. Die Treppe hinab direkt am GeoCenter war wegen einem Erdrutsch leider gesperrt.

Also haben wir uns nach anderen Zielen umgeschaut und sind in Richtung Norden gegangen. Der Weg startete mit einer großen Treppe nach oben (wo wir doch nach unten wollten shades), am Anfang der Treppe kam uns ein Paar entgegen, die nur noch das Notwendigste bis auf das Unterhemd an hatten (bzw. T-Shirt bzw. Muscle-Shirt). Ich dachte mir noch: Das ist wohl leicht übertrieben, es ist noch recht kühl (es war gegen 11 Uhr) und wolkig. Als WIR zurückkamen nach rund zwei Stunden, war mir klar, warum. Aber dazu später mehr. Es ging in Richtung Dronningestolen, die ersten Kreidefelsen kamen in den Blick. Das ist schon ein erstaunlicher und toller Anblick: Der weiße (mehr oder weniger) Felsen und der steile sowie hohe Blick hinab. So hoch hatte ich mir das nicht vorgestellt, ich war von vielleicht 40-50m ausgegangen, aber nicht von weit über 100m. Mir mit meiner Höhenangst wurde ganz anders und die Jungens tobten auch noch an der Absperrung herum.

Weiter ging es nach Norden, die Jungens immer vorweg und wir hechelten hinterher. Auf der Karte hatten wir gesehen, dass noch eine weitere Treppe kommt, die RØde Udfald. Nachdem die Treppe erreicht wurde: Das geht ja verdammt steil hinab und die Treppe nimmt kein Ende. Aber schließlich wollten wir an den Fuß der Kreidefelsen, es führte kein Weg daran vorbei und das Abenteuer nahm seinen Anfang, die 473 Stufen wollten erobert werden. Unterwegs gab es vier Bänke zum Ausruhen, etwas, was mir beim Abstieg noch komisch vorkam amazed. Die letzten Meter waren sehr steil und bestanden nur noch aus Stufen, während es weiter oben noch horizontale Passagen gab. Aber wir wurden belohnt, es ist schon beeindruckend, wenn man unten an den Kreidefelsen steht. Die Kreide an sich ist ein sehr weicher Stoff und ich finde es recht erstaunlich, dass die Felsen bis heute bestehen. Auch hier konnte man Auswirkungen vom Dauerregen sehen, es gab ebenfalls Erdrutsche.

Nach vielen Fotos und der Suche nach versteinerten Fossilien ging es wieder nach oben und das wäre fast mein Ende geworden. Es war enorm anstrengend und mein Schweiß floss in Strömen, als erstes wurde die Jacke ausgezogen. Der Sinn der Bänke hat sich mir dann auch erschlossen und ich habe jede Bank mitgenommen. Auf dem weiteren Weg wurde auch noch das Hemd ausgezogen und nur noch das klatschnasse T-Shirt am Körper gelassen. Am liebsten hätte ich aufgegeben, aber wer hätte mich zum Auto geschleppt?! Ich war heilfroh, als das Ende der Treppe erreicht war. Aber das war noch nicht das Ende, denn der eine Kilometer zurück zum Auto musste auch noch geschafft werden. An der letzten Treppe war mir dann das Verhalten des Paares zu Anfang klar... Am Auto musste ich dann sofort das nasse T-Shirt ausziehen, sonst hätte ich mir noch was geholt. Insgesamt waren es zwei sehr anstrengende, die schon mehr an Sport erinnert haben, aber auch sehr interessante Stunden. Ich kann den Törn empfehlen.

Auf der Rückfahrt haben wir noch Stege mitgenommen und dort etwas gegessen. Die Stadt kann, muss man aber nicht gesehen haben. Die mittelalterlichen Überreste sind recht interessant, auch wenn nicht viel über geblieben ist. Der Bericht passt zu unseren Erfahrungen auf MØn heute nach den Regengüssen: Riesige Kreidebrocken stürzen auf Rügen an den Strand. Und ein paar Impressionen nach dem großen Regen gibt es auch: Fotos nach dem Wolkenbruch. Morgen habe ich garantiert Muskelkater sad,
Ralf


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