: Die erste Radtour in Dänemark (allgemein ausgedrückt: Meine erste Tour im Ausland) ist geschafft! Da man nicht übertreiben soll nach einem derart heftigen Sturz, gab es nur eine kleine Runde mit 21km. Einmal von Slettestrand nach Tranum Strand und Tranum, zurück über Land und Hügel: Es ist erstaunlich hügelig hier, es geht permanent rauf und runter, immerhin bin ich bei -56m gestartet und war zwischendurch auf -7m über Normal Null. Ich denke, meine diversen elektronischen Helferlein sind mit der dänischen Tiefebene etwas durcheinander gekommen
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. An eine Radtour war aber nicht nur wegen Regen nicht zu denken: Mein ganzer Körper ist nach dem Sturz ein einziger Schmerz, zudem haben sich die beiden sehr großflächigen Wunden an rechter Hüfte und rechter Schulter entzündet, umgangssprachlich: Die sabbern und geben gelbliche Flüssigkeit von sich. Daher habe ich die Zeit im Ferienhaus verbracht bis zum Frühstück. Es gab Weißbrot und die herrliche dänische Marmelade von Den Gamle Fabrik. Ich bilde mir ein, die schmeckt besser als in Deutschland und die Früchte sind größer. Dafür lasse ich sogar deutschen Honig stehen. Hmm, vielleicht sollte ich mir den auf die Wunden schmieren
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. Ich brauche unbedingt einen neuen Radreifen. In Fjerritslev (mittels Google-Suche gefunden) scheint es einen relativ großen Radhandel zu geben, den werde ich in den nächsten Tagen aufsuchen und auf einen Reifen im Format 700x33c hoffen,
) nach Slettestrand sind wir 2 gegen 15:30 Uhr im Ferienhaus angekommen. Das Haus ist zwar relativ alt, aber schön (und blau und groß, wir könnten die ganze Familie unterbringen mit den 4 Schlafzimmern) und mir gefällt es. Vor allem liegt es ab vom Schuss und ruhig. Der Nachteil: Man muss mit dem Tiguan mehr als einen Kilometer über die typischen dänischen Ferienhauswege fahren (möge bitte keiner entgegen kommen, denn ausweichen ist nicht). Zum Glück waren wir vorher noch in Fjerritslev einkaufen und haben nahezu 100€ für die typischen und notwendigen(!) dänischen Lebensmittel ausgegeben:
. Ach ja, den Schlüssel konnte man erst um 15 Uhr abholen, obwohl die ganzen Umschläge um 14:30 Uhr bereits bei dem Købmand lagen. Auch in Dänemark scheint man Prinzipien zu haben... Aber ich habe mich revanchiert: Bei ihm wurde nicht eingekauft, sondern im Meny (diese Kette kannte ich noch gar nicht). Die Gegend und vor allem die Küste von Slettestrand konnten wir noch nicht begutachten, weil pünktlich seit unserer Ankunft ein leider dickeres Regenband durch den Ort zieht. Aber morgen soll es besser werden. Mein Rennrad ist bereits montiert, den Vorderreifen und den Sattel hatte ich für den Transport abmontiert. Was gibt es sonst: Es ist kalt im August in Dänemark, wir waren in Versuchung den Kamin zu starten.
. Mein Sturz am Freitag muss schlimmer gewesen sein als gedacht: Die Wunde an der rechten Hüfte eitert und ich habe überall Schmerzen, kann mich kaum bewegen und liegen geht zudem auch nicht. Ich muss starke Prellungen haben, auch mein Nacken schmerzt erheblich. Ich hatte direkt nach dem Sturz eh den Eindruck einer kleinen Gehirnerschütterung. Zumal ich eine dickere Beule an der rechten Schläfe haben. Vielleicht ist Kellersport für mich gesünder,
. Wenige Minuten später auf den Serpentinen herunter nach Ebbinghausen ist es passiert: Ich fahre in die letzte Spitzkehre vor dem Ort, bin zu schnell, will bremsen und die Bremsen reagieren kaum. Ich muss mit über 30km/h in die Kurve gefahren sein und dachte mir noch: Das könnte zu eng werden. Wenige Sekunden später ist das Hinterrad nach links ausgebrochen und ich habe mit der gesamten rechten Körperseite Bekanntschaft mit dem Asphalt gemacht
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. D.h. ich bin mit dem Rad über den Pass gefahren, ich musste nicht absteigen. Auf der Abfahrt nach Berlebeck habe ich einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt: 66,7 km/h!!! Ich will mir nicht ausmalen, was passiert, wenn man bei dem Tempo stürzt... Der Rest der Tour: Horn, Langeland, Altenbeken, Neuenbeken und durch die Felder nach Paderborn. In Summe waren es 65km in 2:37h, die Beine waren frisch.
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. Noch besser wird es aber, wie im Fall vom Linkprovider, wenn das Problem vor dem Bildschirm in der Cloud aktiv wird
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). Und wenn wir erst den Schlüssel vom Ferienhaus haben, wenn wir das erste Mal "unser" Haus betreten, uns einrichten, das erste Altbier wieder in Dänemark, die Eroberung vom Strand und der Region.
. Allerdings muss ich noch einen Tag mit vielen Meetings überstehen, gnädigerweise mit einer Mittagspause, aber ansonsten durchgängig von 8:30 bis exakt 19 Uhr. Vermutlich wird es morgen eher keine Radtour geben. Neben den vielen Meetings ist der Hauptgrund der mittlerweile frühe Sonnenuntergang: Um 20:30 Uhr ist es bereits zeitig dunkel, das Fahrradfahren trotz Beleuchtung macht keinen Spaß. Aber am Donnerstag gibt es die Fahrt zum Diemelsee oder Möhnesee, das habe ich mir fest vorgenommen.
. Auf der Arbeit habe ich zudem gelernt, dass der Tunnel bei Oerlinghausen nur für motorisierte Fahrzeuge freigegeben ist. Nur gut, dass ich mit dem Rennrad eine andere Strecke gefahren bin. Ich radele doch nicht auf verbotenen Teilabschnitten
. Gemäß Google Maps könnte das mit dem Verbot sogar stimmen...
. Wetter gut, kein Muskelkater, die Beine belastbar, es sprach somit nichts gegen eine weitere Radtour. Mit Hilfe von Google Maps habe ich 3 unterschiedliche Alternativen für die Fahrt in das Zentrum von OWL betrachtet: Letztendlich ist es für die Hinfahrt über die Senne und Oerlinghausen, für die Rückfahrt über Verl sowie Kaunitz hinausgelaufen. Kurz nach 7:30 Uhr ging es los, das erste Mal durch die Senne, die endlich mal wieder offen war. Was ich unterschätzt bzw. verdrängt habe: Weite Passagen in der Senne verlaufen über nerviges altes Kopfsteinpflaster, es war eine Qual mit dem Rennrad. Allerdings war es sehr schön, derart frühmorgens durch diese Heidelandschaft zu fahren. Wild habe ich leider nicht gesehen, dafür andere (und langsame) Radfahrer, auch eine Art von Wild
. Von Stukenbrock ging es weiter nach Oerlinghausen, am Flughafen vorbei und durch den Tunnel. In dem hat mich ein Krankenwagen mit Blaulicht überholt, ich bin ziemlich zusammen gezuckt.
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) und schaue mir die Pneus auch an: Auf dem hinteren Reifen habe ich im Prinzip bereits einen Slick, das Gummi ist abgefahren. Das ist grundsätzlich kein Problem bei einem Rennrad, schließlich werden richtige Rennräder bereits ohne Profil geliefert. Aber erschrocken bin ich schon, gerade mal 2.400km gefahren und der Reifen ist derart herunter. Dabei hatte ich vor einigen Tagen einen Kollegen gefragt, wie lange ein Reifen hält, seine Antwort: 2-2.500km, vorne länger als hinten, tja, Volltreffer. Aber ein paar tausend km müssen beide Reifen noch halten. Kommen wir zur Tour: Pünktlich um 7:30 Uhr bin ich in Richtung Höxter aufgebrochen und habe die Kreisstadt bei noch sonnigem Wetter nach 54km um 9:45 Uhr erreicht. Allerdings war es richtig kalt und ich habe 2 Trikots über gezogen, eins mit langem Arm. Das hat sich noch als weise Wahl herausgestellt.
. Aber nach rund 5 Stunden war ich wieder zu Hause und konnte mich direkt an den Mittagstisch setzen, mein Energiehaushalt war im Keller nach den 115km (neuer Rekord!). Morgen soll das Wetter wie heute werden, d.h. eine erneute Radtour und zwar soll es nach Bielefeld gehen.
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