10.002km



10.002km,

eine Zahl wie in Stein gemeißelt! Es ist unglaublich, aber ich habe es tatsächlich geschafft: 1.000km in diesem dänischen Urlaub und halt die 10.000km in 2022! Aber es war ein plattes Drama in mehreren Akten. Kommen wir zunächst zu dem positiven Aspekt: Aus dem angekündigten Regen ist nichts geworden, ganz im Gegenteil. Es gab relativ viel Sonnenschein und gefühlt war es relativ warm. Allerdings hat der Wind erneut zugenommen, es gab Dauerbeschuss mit stürmischen Böen bis zu 50km/h. Ich habe mich dennoch nach dem Frühstück auf das Litening gewagt, denn ich hatte schließlich ein Ziel!!! Ich habe mich langsam vor getastet: Im Ferienhausgebiet ging es noch, aber sobald man auf dem freien, somit ungeschützten Land war, war es grenzwertig und überaus riskant. Ich habe zwei Ausbruchsversuche wink in südlicher sowie östlicher Richtung unternommen und nach jeweils 1km abgebrochen. Ich hatte große Angst von der Straße geweht zu werden. Die breiten Räder (vorne 4cm und hinten 6cm) wirken wie Segel. Ein dritter Versuch in Richtung Uggerby war erfolgreicher, ich hatte mich am Ende rund 15km vom Ferienhaus entfernt. Aber dort war der Wind nochmals extremer und ich bin zurückgefahren. In Tversted habe ich noch ein paar Runden gedreht, am Ende waren es 46km.

Zurück im Haus habe ich in der Vorschau gesehen, dass die Böen gegen 15 Uhr nachlassen sollen. Ich habe somit zunächst den Film auf Sky zu Ende gesehen, ca. eine Stunde auf dem Sofa gelauscht und bin brav um 14:30 Uhr in Richtung Sindal gefahren. Die Wetterfrösche hatten Recht, es war erträglicher. Unterwegs habe ich die Kilometer herunter gezählt: Noch 28, noch 20, noch 15, noch 10, noch 8, stopp, mein Hinterrad fühlt sich komisch an. Kurz anhalten und in der Tat: Es entwich langsam die Luft, man konnte zusehen, ein kleiner spitzer Stein... Also mein Begleitfahrzeug anrufen und sich abholen lassen, das zweite Mal in diesem Urlaub. Am ersten und am letzten Urlaubstag... Aber so einfach gebe ich nicht auf: Zurück im Ferienhaus wurde das Cube repariert, ein neuer Schlauch montiert. Und es ging wieder auf die Piste, das dritte Mal an diesem Tag. Ich habe schnell meine Runde bis zum Strand von Tversted gedreht, um auf die letzten, fehlenden Kilometer zu kommen. Kurz nach 17 Uhr war die historische Marke erreicht, ich gehöre zu dem magischen Radkreis mit fünfstelliger Kilometerzahl in einem Jahr! Ab sofort brauche ich neue Ziele: Klar, 11k oder 12k noch in diesem Jahr, aber dann?!?

QE2 ist tot: Meine Güte, 70 Jahre auf dem englischen Thron, gefühlt war sie immer da. Ab sofort ist Charles der neue König, aber er tritt in sehr große Schuhe. Erstaunlicherweise traue ich ihm das sogar zu. Besser als wenn sofort sein Sohn William König würde. Zurück zu Elisabeth, mir ist eine Szene mit ihr für immer im Kopf geblieben: Ihr Auftritt neben James Bond anlässlich der Olympiade 2012 in London. Was für eine Show mit 86 Jahren! Zu uns: Die letzten Stunden im dänischen Ferienhaus laufen, morgen früh wird gepackt und es geht zurück nach PAD. Es war ein toller Urlaub mit gutem Wetter. Klar, es hätte etwas wärmer und weniger windig sein können, aber in Summe war das Wetter wirklich gut. Viel Sonne, sehr wenig Regen, viel Rennrad. Zum Abschluss waren wir erneut im Havnekiosk von Ålbæk. Es war super lecker, die Pommes nochmals leckerer als letzte Woche. Ich werde die Gegend vermissen,
Ralf

Against the wind



Against the wind,

den Song von Bob Seger könnte ich in einer Dauerschleife hören wink. Der Ostwind ist nochmals stärker geworden, die Tour hat deswegen wenig Spaß gemacht. Wie geplant ging es über Tuen nach Frederikshavn, also zunächst in südöstlicher Richtung und damit gegen den Wind... In der Hafenstadt lagen an zwei Stellen erneut zerbrochene Glasflaschen auf dem Radweg. Dieses Mal war ich schlauer, bin langsamer gefahren und habe den Weg immer genau beobachtet. Aber: Wer macht so etwas und warum immer in Frederikshavn?!? Ansonsten habe ich das in Dänemark noch nicht erlebt, das gibt es nur in der Hafenstadt. Zurück bin ich über Jerup gefahren, der Radweg neben der 40 ist einfach toll. Zumal ich den Wind im Rücken hatte und schnell rollen konnte. In Jerup bin ich wieder ins Inselinnere abgebogen und über Sindal nach Hause gefahren. Am Ende waren es 84km in ~3:12h, grenzwertig in Ordnung. In Tversted bin ich erstmals nicht direkt durch das Ferienhausgebiet gefahren, sondern an der 597 entlang. Das kleine Teilstück ist ok, weil es einen (zu) kurzen Radweg gibt. Ansonsten ist die 597 eine Katastrophe.

Dabei konnte ich zwei Dinge beobachten: In Tversted werden Lamas gehalten und es gibt noch eine andere Strecke nach Bindslev. Sofern es das Wetter morgen zulässt, werde ich diese Strecke probieren, in Bindslev nach Uggerby abbiegen und weiter Richtung Hirtshals rollen. Aber: Das ist verdammt ungewiss, denn es soll stürmisch werden und regnen. Gedanklich habe ich den Tag bereits abgeschenkt. Somit werden es in diesem Urlaub wohl keine 1.000km, ich stehe aktuell bei rund 920km. Zudem werde ich die Marke von 10.000km in 2022 nicht erreichen. Aber ich lasse mich gern überraschen. Ansonsten: 2 Filme auf Sky und viel, sehr viel Sofaschlaf. Ich bin einfach nur kaputt. Was gibt es sonst: Fräulein Tochter treibt sich in den USA herum und hat die Kosten von Roaming am eigenen Leib erfahren. Sohn Nr. 2 ist in Mailand, um einen Vortrag zu halten. Der Linux-Server zu Hause reagiert auch nach einem Neustart nicht mehr. Ich hoffe, da ist nichts defekt (z.B. Festplatten-Crash). Am Sonntagabend hatte sich die Pizzaschachtel einfach verabschiedet. Spricht leider eher für einen Crash. Morgen ist unser letzter Urlaubstag in Tversted, erschreckend wie schnell 14 Tage vergehen.

So ist das Leben, ride on,
Ralf

Stranddisco



Stranddisco,

eigentlich lief alles wie geplant. Es gab nur eine Einschränkung: Dieser extrem nervige Wind! Der Reihe nach, direkt nach dem Frühstück habe ich das Litening und mich fahrbereit gemacht. Kurz vor 9 Uhr ging es auf die Strecke, wie geplant bin ich nach Løkken gefahren. Allerdings auf einer anderen Strecke als ich mir letzte Nacht überlegt hatte. Von Bindslev ging es hinüber nach Mygdal, den Abschnitt kannte ich noch nicht. Danach bin ich bekannten Spuren gefolgt: Bjergby, Hjørring, weiter über die 55 bis nach Løkken. Die 55 als eine Art von Bundesstraße ist in Ordnung, weil es einen beidseitigen Radweg gibt, der gut in Schuss ist. In Løkken habe ich natürlich den Hafen besucht. Hafen ist relativ, weil die Schiffe auf dem breiten Strand liegen und aus dem Meer gezogen werden. Aber ich konnte nette Fotos schießen. Zurück bin ich eine andere Route gefahren, es ging über Nørre Lyngby zur Rubjerg Knude, querbeet zurück zur 55 und über Tornby (+ viele Hügel) nach Hause. Am Ende waren es 105km in 4:03h. Keine berauschende Zeit, aber heute galt nur: Der Weg ist das Ziel.

Nach kurzer Zeit im Ferienhaus sind wir mit dem VW-Elch an den Strand von Tversted gefahren, einige nette Runden mit dem Auto auf dem Strand drehen. Danach habe ich den Tiguan abgestellt, einfach nur im Auto gesessen, tolle Musik gehört und dem Treiben zugeschaut. Hat Spaß gemacht, können wir wiederholen und dann sind noch 2 Grøn Tuborg dabei smile. Danach habe ich gleich zwei Runden auf dem Sofa gedreht, nur unterbrochen vom Abendessen. Ich bin einfach völlig kaputt. Zum Ausblick: Morgen soll es noch mal einen sonnigen Tag geben (natürlich mit kräftigem Wind!!!). Ich plane eine kürzere Ausfahrt, d.h. 80km bis nach Frederikshavn und zurück. Aktuell fehlen mir noch 157km bis zu dem Meilenstein 10.000! Die werde ich in Dänemark wohl nicht mehr erreichen, weil am Donnerstag keine Radtour möglich sein wird. Jedenfalls nach aktuellem Wetterkenntnisstand. Nach einem Blick auf die Karte von Vendsyssel ist mir klar geworden: Jetzt habe ich alle Ecken der Insel in den letzten vier Urlauben abgefahren! Den Westen im letzten Jahr, den Osten vorletztes Jahr, die Mitte vor 5 Jahren und den Norden in 2022! Was lernen wir daraus? 2023 brauchen wir ein neues Urlaubsziel wink.

Vielleicht geht es nach 14 Jahren mal wieder nach Schweden,
Ralf

Gebrauchter Urlaubstag



Gebrauchter Urlaubstag,

und das aus vielerlei Gründen: Das Wetter war schlechter, ich bin trotz Sofaschlaf permanent müde, zu Hause ist mein Linux-Server im Keller abgeschmiert und reagiert nicht mehr, die Urlaubstage werden immer weniger, letztes Altbier und keine Vorräte mehr usw. Aber es gibt auch positive Themen: Die Sichtungen von Rehen auf dem Grundstück werden immer häufiger. Das hat zum einen mit dem nahen Wäldchen zu tun, zum anderen neigt sich die Saison dem Ende entgegen und es gibt weniger Urlauber im Gebiet. Dazu passt auch, dass die ersten Geschäfte und Buden geschlossen bzw. die Öffnungszeiten eingeschränkt haben. Natürlich bin ich dennoch mit dem Cube-Litening zu einer Radtour aufgebrochen. Wie geplant ging es erneut nach Skagen auf dem tollen Radweg. Auch in Grenen war weniger los, kein Wunder bei dem heftigen Lüftchen aus Südost. Zurück bin ich noch bis Ålbæk gefahren, um noch einmal den Ort zu sehen und um ein paar Kilometer mehr auf der Kette abzuspulen. Viel Spaß hat die Tour bei kühlen Wolken sowie dem heftigen Wind nicht gemacht. Ich war überaus froh, wieder im Ferienhaus zu sein. Am Ende waren es 82km (gut) in 3:06h (sehr schwach, aber siehe oben und müde Beine).

Gestern habe ich übrigens den ersten Schnaps meines Lebens in Dänemark gekauft: Aquavit. Der Vorrat an Whisky ist aufgebraucht. Passend dazu ist der Aquavit im Spar im Angebot, wobei das relativ ist: Die Flasche kostet dennoch 15€, was in meinen Augen grenzwertig ist. Aber Alkohol ist generell sehr teuer im dänischen Königreich, man kann für eine Flasche Whisky locker 50€ im Supermarkt ausgeben. Und selbst gewöhnlicher Jim Beam kostet umgerechnet 23€. Da wird man freiwillig zum Anti-Alkoholiker. Ich würde gerne noch einige Male zum Strand gehen (oder lieber mit dem VW-Elch fahren shades), aber bei dem Wind macht das keinerlei Sinn. Man würde es am Strand kaum aushalten. Daher weiß ich noch nicht, was der morgige DK-Tag bringen wird. Klar, zum einen werde ich morgens eine Radtour fahren. Wohin weiß ich noch nicht, es sollen auf jeden Fall über 100km werden. Vielleicht in Richtung Løkken. Zum anderen haben wir ansonsten null Pläne. Ach ja, mir fehlen noch genau 263 Kilometer bis zu den magischen 10.000! Bis zum Ende des Urlaubs wird es knapp. Wenn ich gedanklich die 100km von morgen abziehe, müsste ich Mittwoch und Donnerstag jeweils über 80km fahren. Das hängt aber stark vom Wetter ab. Wenn es wie angekündigt am Donnerstag regnen wird, ist alles Makulatur.

Ist auch egal, ich habe ja eh kein Altbier mehr wink,
Ralf

Blåbärssoppa



Blåbärssoppa,

das hatte ich gestern vor lauter Tränen in den Augen inklusive Höchstgenuss im Mund wink vollständig vergessen: Vom Schweden-Trip hat man mir 5(!) Liter Blåbärssoppa aus einem Lidl mitgebracht!! Das Zeug schmeckt kalt einfach nur genial, ich könnte das den ganzen Tag das ganze Jahr trinken! Leider gibt es das nicht in Deutschland und noch nicht einmal in Dänemark. So einheitlich ist Skandinavien wohl doch nicht. Das scheint eine rein schwedische Spezialität zu sein, die es nur dort zu kaufen gibt. Das wären doch megagroße Marktlücken: Altbier-Export nach Dänemark und Blåbärssoppa-Import nach Deutschland. Das Hauptquartier schlage ich halbjährlich abwechselnd in Paderborn und Vendsyssel auf shades. Schade, dass aus meinen Ideen nie was wird. Kommen wir zum Sonntag, teilweise wurden meine Hoffnungen erfüllt: Tour frühmorgens, viel Sonnenschein, kein Regen. Nur aus dem wenig Wind wurde gar nichts. Da der Wind aus Südosten ab 10 Uhr erheblich auffrischen sollte, habe ich meine Planung danach ausgerichtet: Vor 9 Uhr in den Sattel steigen, um bis 10 Uhr westlich von Frederikshavn zu sein. Das hat soweit auch geklappt. Schade nur, dass ich nichts von den Hügeln südwestlich von der Hafenstadt wusste.

Es geht dort bis auf über 100m hinauf und bei einigen Steigungen, erneut mit teilweise 8%, habe ich kräftig gepustet. Dafür hat der Plan anschließend bestens funktioniert: Fahrtrichtung Westen und häufig bergab. Ich bin über Østervrå nach Tårs gefahren, um dort festzustellen, dass mein letzte Nacht ausgeheckter Plan nicht für eine Strecke von 100km ausreichend ist. Daher habe ich spontan umdisponiert: Weiter westlich bis nach Hjørring. Positiver Nebeneffekt: Ich habe einen neuen persönlichen Rekord über 40km aufgestellt, ich liege nun bei 1:16:58! Zurück ging es über Astrup sowie Sindal. Ich war mittlerweile so oft in dem Ort und heute erst habe ich festgestellt: Es gibt einen großen, eingezäunten Tierpark für Reh- und Damwild, den man mit Auto und Rad durchfahren kann. War schön. Am Ende waren es 102km in 3:42h, ich bin durchaus zufrieden. Am Nachmittag sind wir mit dem VW-Elch nach Skiveren gefahren. Leider war es am Strand viel zu windig, um sich auf eine Decke zu legen... Richtig großen Spaß gemacht hat aber die Rückfahrt auf dem Strand bis nach Tversted. Ab und zu wird es etwas mulmig, wenn der Strand weich und hoch wird, aber wofür habe ich Vierradantrieb... Natürlich hat der Tiguan alles gemeistert.

Die nächsten 3 Tage sollen wettertechnisch identisch zu heute werden, am Donnerstag soll es aktueller Stand Regen geben. Warten wir es ab. Gemäß meiner Intervallregel folgt morgen eine kürzere Tour: Ich plane zum 3. Mal nach Skagen zu fahren. Die Strecke ist sehr schön, landschaftlich abwechslungsreich und der Radweg hervorragend! Nur der Wind wird leider nicht schwächer,
Ralf

Dänische Anpassung



Dänische Anpassung,

es war der erste Tag, an dem ich auch im DK-Urlaub meine unglaubliche Anpassungsfähigkeit wink unter Beweis stellen musste. Pünktlich nach dem Frühstück zogen dunkle Wolken auf, bis dahin war Sonnenschein angesagt, und kurze Zeit später setzte relativ kräftiger Regen ein... Auf dem Grundstück hatten sich schnell große Pfützen gebildet. Das hatte noch nicht zu Sorgen bei mir geführt, denn dank des Sandbodens trocknet das bei Sonnenschein schnell wieder ab. Leider war dadurch nicht an eine morgendliche Radtour zu denken und ich habe es mir vor dem TV gemütlich gemacht. Schnell wieder unter die warme Decke, ein Film auf Sky ansehen. Ganz pünktlich vor dem SCP-Spiel hat der Regen aufgehört und nach und nach verzogen sich die Wolken, es kam die Sonne durch. Das Spiel haben meine Jungens verdient gewonnen, aber es war ein zäher Arbeitssieg. Magdeburg hat gut gespielt, erst der Platzverweis hat die Ostdeutschen schwächer gemacht. Der SCP kam nach der Pause wie verwandelt aus der Kabine, hatte gleich mehrere Großchancen!! Leider wurde der Kasten nicht getroffen. Der 1:0-Siegtreffer fiel recht spät in der 79. Minute, aber egal: 3 Punkte, weiter Spitzenreiter, Mund abputzen, Ruhe. Wichtig ist, wenn man oben mitspielen will, solche Spiele überhaupt zu gewinnen.

Direkt nach Abpfiff habe ich mich umgezogen und mir das Cube-Litening geschnappt, alles abgetrocknet! Es ging auf die geplante Strecke über Bindslev, Uggerby, Nebenstrecken bis Hirtshals, quer durch die Hafenstadt bis nach Tornby. Zurück über Berjgby, danach erneut Uggerby und Bindslev. Am Ende waren es 64km in sehr schwachen 2:30h. Ein Grund ist das nervige Wind. Direkt am Ferienhaus merkt man gar nichts und denkt an Windstille. Kaum kommt man in das Landesinnere, pfeift der Wind kräftig über die Felder und Hügel. Ich habe echt die Schnauze voll vom Kampf gegen den Wind. Kam übrigens erneut aus Südosten. Der zweite Grund ist meine unerklärliche Schwäche. Ich fahre nicht mehr als in Paderborn, aber meine Oberschenkel schmerzen enorm und ich bin völlig platt. Ist es der Wind, ist es die unbekannte Region, man muss mehr aufpassen und sich konzentrieren? Die Hügel mit relativ vielen Höhenmetern können kein Argument sein, das habe ich rund um Paderborn mit der Egge auch... Welche Strecke ich morgen fahren könnte, weiß ich noch nicht. Ich habe keine Ideen mehr und kenne gefühlt sämtliche Straßen im Norden von Dänemark. Es sollen übrigens wieder 100km werden, hoffentlich frühmorgens, hoffentlich ohne Wind und hoffentlich gibt es keinen Regen.

Am frühen Abend bin ich noch in einen komaähnlichen Sofaschlaf gefallen, bald geht nichts mehr frown. Der Große verlässt uns frühmorgen und fährt nach PAD zurück. Auf einem Sonntag sollte das problemlos ohne Verkehrsinfarkt ablaufen,
Ralf

Hochgenuss



Hochgenuss,

es ist unglaublich, wie viel Vergnügen und auch Genuss ein rund laufendes Hinterrad bereiten kann! Das ist wie mit Körperteilen: Erst wenn die krank oder verletzt sind, merkt man, wie wichtig z.B. ein Fuß ist. Der 2er-Rest der Familie hat das Ferienhaus bereits vor 7 Uhr verlassen, um mit der Fähre ab Frederikshavn nach Göteborg zu fahren. Ich hatte somit Ruhe und habe die ebenfalls genossen. Es wurde ein bisken gegammelt sowie viel Kaffee getrunken, kurz vor 9 Uhr habe ich alles vorbereitet und bin auf die geplante lange Radtour gegangen. Da es zwar nicht kälter als gestern war, dafür aber erheblich wolkiger, wurde ein zweites Shirt mit langem Arm angezogen. Das war auch echt notwendig... Wie letzte Nacht geplant bin ich über Skiveren nach Skagen gefahren, diese verdammten Fußgänger sowie Freizeitradfahrer in Skagen sowie vor allem kurz vor Grenen. Habe ich aber überlebt und die anderen auch wink. Die Rückfahrt verlief über Ålbæk sowie Jerup am Kattegat entlang, danach ging es in das Inselinnere bis Sindal und zurück über Bindslev. Neben der Kälte hat mir auch der nervige Südostwind zu schaffen gemacht, so dass ich mit der Zeit von ~3:41h für exakt 100km durchaus zufrieden bin.

Ach so, noch mal zu dem Litening: Die gestrige Operation war ein voller Erfolg, das Hinterrad schnurrt wieder wie eine Eins smile. Ich hätte nicht gedacht, dass ein alter, defekter Reifen solche Probleme verursachen kann. Mit dem neuen Conti-Reifen GP5000 spürt man gar nichts mehr, läuft absolut rund. Morgen plane ich nur eine kürzere Fahrt von circa 60km. Es scheint eine gute Idee zu sein, lange und kurze Fahrten abzuwechseln. Ich will über Nebenstrecken (bloß nicht über die schreckliche 597!) bis Hirtshals fahren, danach noch ein wenig in den Süden und über Bjergby zurück. Das Dorf und die Hügel haben es mir angetan. In den nächsten Tagen soll das Wetter leider schlechter werden, d.h. es ist Regen angesagt. Von daher steht in den Sternen, welche Radtouren bis zur Abfahrt in einer Woche noch möglich sind. Ich lasse mich überraschen, ändern kann ich es eh nicht. In wenigen Minuten müssten die Fährenfahrer zurückkehren, wahrscheinlich total kaputt. Ansonsten freue ich mich enorm auf das morgige Heimspiel vom SCP, es geht gegen Magdeburg. Unnötig zu erwähnen: Ich erwarte 3 Punkte, die Verteidigung der Tabellenspitze und ein tolles Spiel mit vielen Toren. Übersetzung: Klarer Heimsieg ist der Auftrag!

Leider schwächele ich etwas mit einer Erkältung cry,
Ralf

Litening ohne Ei



Litening ohne Ei,

ich wollte noch mal das Ei unterm Hintern verspüren wink und bin morgens mit dem alten Reifen zu einer Tour aufgebrochen. Ich hatte absolut keine Lust frühmorgens am Cube-Rennrad zu schrauben. Es ging in das Landesinnere von Vendsyssel: Tversted nach Bindslev, Sindal, Richtung Westen nach Lørslev, Astrup und über Bjergby sowie Uggerby zurück in das Ferienhaus. Das Bergdorf trägt den Namen zurecht, es ist von Hügeln umgeben und es geht ständig nach oben sowie nach unten. Darunter sind sogar Steigungen mit bis zu 8%!! Zum Glück sind solche Abschnitte nur kurz. Ich mache nicht Urlaub in Dänemark, um Alpenpässe zu fahren shades. Der Wind war leicht schwächer als gestern, aber immer noch zu gut zu spüren. Wie geplant war es eine kürzere Strecke mit 64km, für die ich 2:23h benötigt habe. Nicht toll,aber ich spüre mittlerweile meine Beine. Direkt nach dem Abendessen habe ich endlich den neuen Reifen montiert, ich werde immer besser: Erneut ohne jegliches Werkzeug und ich habe nur knapp 30 Minuten benötigt. Leider hatte ich den Reifen zunächst in die falsche Fahrrichtung montiert und konnte von vorne beginnen. Aber die wichtigste Erkenntnis: Das Ei ist weg, der Reifen läuft wieder rund!

Ich kann mich übrigens erinnern, warum ich den alten Reifen aufgehoben hatte: Im März hatte ich das Vitus einer Generalüberholung unterzogen und u.a. den Hinterreifen gewechselt. D.h. der Reifen war nicht defekt, sondern nur abgefahren. Grund genug für mich, den aufzuheben für den Notfall. Jetzt wird der Reifen aber entsorgt. Das Ei könnte auch einen Bremsplatten als Ursache haben, ich meine mich an eine richtig scharfe Bremsung erinnern zu können. Egal, alles wieder gut. Zum morgigen Freitag, leider erreichen wir bereits die Halbzeit vom Urlaub: Der Rest fährt mit der Fähre nach Schweden und schaut sich Göteborg an. Man ist den gesamten Tag unterwegs. Für mich birgt das ein gewisses Risiko: Falls ich mit einer Panne liegenbleibe, kann mich niemand abholen. Daher werde ich mit Werkzeug und Kreditkarte unterwegs sein, um im Notfall agieren zu können. Der Plan lautet: Erneut nach Skagen, am Kattegat entlang bis Ålbæk und Jerup, zurück durch das ruhige Inselinnere über Tuen. Das sollten rund 80-90km werden. Übrigens fehlen mir noch ca. 600km bis zur magischen Marke von 10.000km in 2022! Ich denke im Urlaub werde ich den Meilenstein nicht erreichen, mir fehlen die Kilometer durch die Panne. Aber am Wochenende nach dem Urlaub ist es spätestens so weit.

Ride on,
Ralf

Königsetappe 2022



Königsetappe 2022,

es könnte das Highlight des diesjährigen Dänemark-Urlaubs gewesen sein: Ich habe es mir auf dem Rennrad richtig gegeben. Und das trotz des alten, unrund laufenden, hinteren Reifens. Ich bin direkt nach dem Frühstück in Richtung Süden aufgebrochen: Über Sindal nach Sæsing, dort habe ich mich östlich über die 553 nach Østervrå geschlagen. Eigentlich war mein Plan über Frederikshavn nach Hause zu fahren, ich hatte mich allerdings neu orientiert und bin weiter über die 553 nach Sæby gefahren!!! Die 553 hat keinen Spaß gemacht, es gibt zwar einen Radweg, aber der ist grottenschlecht. Eng, in schlechtem Zustand, dazu der starke Verkehr auf der 553. Ich war froh in Sæby angekommen zu sein. Zu diesem Zeitpunkt war ich aufgrund des relativ starken Nordostwindes bereits ziemlich kaputt. Aber mir stand ja noch die Rückfahrt am Kattegat bevor... Die hat allerdings zu meiner Verwunderung viel Spaß gemacht! Unter anderem fährt man parallel zur Autobahn E20. Echt herrlich war die lange Fahrt in Richtung Norden von Frederikshavn bis nach Ålbæk.

Der Radweg entlang der 40 ist schön, weil guter Zustand. Gegen 13:30 Uhr hatte ich es endlich geschafft und die Lücke in meinem Radlebenslauf wink ist geschlossen: Ich bin mit dem Litening durch Ålbæk gefahren smile. Die letzten 20km zurück ins Ferienhaus waren ein Klacks bei dem Rückwind. Am Ende waren es ~106km in 3:52h, keine tolle Zeit, aber der Weg war das Ziel. Im Ferienhaus war ich fix und fertig, ich habe in zwei(!) Etappen rund 5(!) Stunden auf dem Sofa geschlafen. Morgen werde ich es ruhiger angehen, mir schweben lockere 50km nach Hirtshals vor. Wie geplant hatte ich vorher den Reifendruck auf 3 Bar gesenkt. Ich konnte zwar noch Schläge am Hinterrad spüren, aber es war besser als in den letzten Tagen. Somit bin ich vorsichtig optimistisch, dass die Felge keinerlei Schaden hat, sondern die Ursache in dem alten Conti-Reifen zu suchen ist. Morgen bin ich schlauer, denn: GLS hat das Päckchen mit den neuen Reifen im örtlichen Spar-Supermarkt abgegeben. Noch vor dem Sofaschlaf bin ich eben nach Tversted gefahren und habe die Lieferung abgeholt. Mehr war nicht möglich, die Montage mache ich morgen früh vor der Abfahrt. Ich hoffe auf das Beste und ein rund laufendes Hinterrad.

Übrigens herrscht in Tversted Natur pur: Es gibt im Ferienhausgebiet Rehe ohne Ende. Die Tage habe ich ein Muttertier mit 2 Kitzen gesehen, heute morgen stand ein stattliches Exemplar auf dem Naturgrundstück,
Ralf

Eier-Rad



Eier-Rad,

es war ein nahezu perfekter dänischer Tag: Sonnenschein vom ersten Augenblick an, wolkenlos, richtig herrlich. Frühmorgens war es mit 8 Grad noch ein wenig kühl, im Ferienhaus aber mollig warm. Als die Sonne über die Bäume in Richtung Osten hinweg schaute, wurde es wunderbar im Haus. Auf der östlichen Terrasse hat man es sehr schön ausgehalten. Die Einschränkung nahezu bezieht sich auf den Wind und mit knapp 20 Grad wurde es tagsüber nicht richtig warm. Beim Litening habe ich versucht, das Hinterrad zu justieren, aber erfolglos. Ich habe den Reifen mehrfach geknetet sowie neu aufgepumpt, aber unterwegs hat man bei jeder Umdrehung weiterhin einen Schlag gespürt... Stellt man das Rennrad auf den Kopf und dreht das Hinterrad, dann kann man sehr gut die Unwucht sehen. Ich hoffe inständig, das liegt an dem Conti-Reifen und nicht am Laufrad. Das wäre mehr als ärgerlich, wenn die Felge einen Schlag hätte. Falls doch, wüsste ich nicht warum. Denn bei dem Schwalbe-Reifen konnte ich nichts bemerken. Zudem ist der Conti kein neuer Reifen, sonder ein alter, den ich bereits mit dem Vitus ausgelutscht hatte. Der könnte wahrlich eine Macke haben. Ich habe mich beim Packen im Warenlager vergriffen. Warum ich den alten Reifen aufgehoben hatte?

Kein Ahnung, nennt mich einen Geizhals, falls ich mal keinen Ersatzreifen vorrätig hätte. Nett formuliert bin ich ein Sparfuchs wink. Das war aber Sparen an der falschen Stelle. Denn mit dem eiernden Reifen zu fahren, macht gar keinen Spaß. Außerdem ist es bestimmt nicht gut für das Cube-Rad. Im besten Fall macht es dem Rennrad nichts aus, aber wer weiß das schon. Das ist mir zu heikel und daher habe ich neue Reifen bestellt, ich habe wieder bei Cykelshoppen.dk zugeschlagen. Ich mag den Laden: Für dänische Verhältnisse sind die Preise gut und man liefert sehr schnell. Bereits morgen soll ich das Päckchen erhalten. Danach wird montiert und gehofft. Die morgige Tour werde ich noch mit dem alten Reifen fahren, den aber auf 3 Bar reduzieren. Vielleicht spürt man die Schläge dann nicht zu sehr. Kommen wir zur heutigen Tour: Ich bin bis zum Rubjerg Knude Leuchtturm gefahren! In Hjørring habe ich mich leicht verfahren, die Stadt ist eher unübersichtlich und Schilder gibt es auch nicht viele. Am Ende waren es 86km in 3:07h, bei dem Wind und mit diesem Ei shades am Rad in Ordnung. Dabei habe ich erstaunliche 409 Höhenmeter gemacht. So flach ist Dänemark wirklich nicht. Die maximale Höhe war 78 Meter.

Morgen will ich im Inselinneren (Nordjütland ist eine Insel, auch wenn man das kaum merkt) fahren und mich dann östlich in Richtung Sæby orientieren. Die Rückfahrt soll am Kattegat entlang erfolgen. Nach dem Ausfall am Samstag will ich endlich über Ålbæk radeln,
Ralf