Wehmütige Rückfahrt



Wehmütige Rückfahrt,

wobei die natürlich vor allem sehr lang war, 1.000km sind ein Brett. Aufstehen war wie immer, ich habe meine ersten 7 Sachen (alles rund um Radsport) zusammengepackt und im VW-Elch verstaut. Kurz danach wurde auch die Frau des Hauses wach und wir haben das Werk vollendet, anschließend wurde gefrühstückt und letzte Aktionen im Haus durchgeführt (Aufräumen, Geschirr waschen, Fotos vom Haus schießen usw.). Kurz nach 8:30 Uhr saßen wir im Tiguan und sind nach Skärhamn gefahren, Leergut im ICA abgeben sowie letzte Einkäufe tätigen (Blåbärssoppa sowie Sandwiches für die Fahrt, waren aber nicht gut). Aber selbst der Himmel war trübe wie mein Allgemeingefühl auch, der Urlaub auf Tjörn war einfach zu schön und die Insel ist fantastisch. Das Haus und die Lage sind toll. Ich vermisse Schweden!!! Auf der gesamten Fahrt nach Malmö konnte ich das schwedische Feeling aufsaugen: Die Landschaft, die Felsen, die roten Häuser, die Volvos. Die Fahrt war richtig locker, einfach rollen, wenig Verkehr. Die Øresundsbron war beeindruckend wie immer, um Kopenhagen herum war deutlich mehr Verkehr, um auf dem südlichen Seeland abzunehmen. Somit waren wir schneller in Rødby als geplant. Im Hafen ist etwas passiert, was ich auf den Fähren noch nie erlebt habe: Ich habe erneut umständlich eingecheckt, keine Kernkompetenz (Scannen ging wieder nicht, was zum Henker ist bloß die Buchungsnummer?). Danach wurden wir hektisch durchgewunken und sind als allerletztes Fahrzeug direkt auf die Fähre gerollt, danach schloss die Klappe.

Also ohne Wartezeit smile. Könnte auch daran gelegen haben, dass ich die falsche Bahn genommen hatte, eine mit rotem Licht wink. Auf jeden Fall waren wir bereits 15:30 Uhr wieder in Deutschland. Und danach nahm das Drama seinen Lauf. Obwohl sonntags unterwegs hatten wir Staus. Den ersten kleinen natürlich in Hamburg, einen großen mit viel Zeitverlust vor und in einer Baustelle nach Soltau. Der Stau war lang, über 10km und natürlich keinerlei Info dazu in den Verkehrsnachrichten. Das hat uns viel Zeit gekostet und wir waren nach exakt 12 Stunden wieder zu Hause, ziemlich platt. Von unterwegs wurde Pizza-Star angerufen und das Essen quasi auf der Fahrt abgeholt. Jetzt ist alles aus dem VW-Elch ausgepackt und fast alles eingeräumt (Rennrad montieren und Sky-Receiver fehlen noch), der Urlaub ist definitiv vorbei. Ein Bettenwechsel am Sonntag hat Vor- und Nachteile: Weniger Verkehr, außer man fährt von Hamburg nach Hannover shades, aber hart ist, dass ich in wenigen Stunden wieder arbeiten muss. Wobei es die letzten Arbeitstage beim alten Arbeitgeber sein werden, das halte ich aus. Rückkehr am Samstag und ein freier Sonntag sind allerdings definitiv besser. Wir verbrauchen mächtig Strom, TV sowie PC fordern Tribut. Aber nächste Woche wird bei Sonnenschein enorm Strom produziert, alles gut.

Jetzt pfeife ich noch ein wenig den schwedischen Blues,
Ralf

Alles dabei ohne Regen



Alles dabei ohne Regen,

es war ein perfekter Start in den Tag: Schlafen bis 6(!) Uhr, frühes Frühstück, herrliches Wetter mit viel Sonne (und kalt um die 10 Grad), Start der Rennradtour um Punkt 9 Uhr. Derartig früh ging es noch nie auf die Strecke, zum Glück wurde es durch die Sonne schnell wärmer. Mit großer Wehmut habe ich meine letzten Bahnen über Tjörn gedreht und fast alles erneut abgefahren: Rönnäng, weiter über die Hügel im Inselinneren bis Sibräcka, wieder hoch nach Stenkyrka, runter nach Kållekärr, wieder hoch bis zum Tjörn Golfklub, weiter nach Höviksnäs (der Name hat es mir angetan), rüber nach Mjörn (ist wirklich eine Insel laut schwedischem Wikipedia smile) und zurück einmal quer über Tjörn. Dabei habe ich noch einen bisher unbekannten Abstecher unternommen: 2km bis zum Badplats von Toröd. Hat mir super gefallen, einsam und ruhig, der Parkplatz ein paar hundert Meter entfernt. Im nächsten Urlaub auf Tjörn sollten wir mal mit dem Tiguan hinfahren. Weiter ging es ganz normal über Skärhamn und an der Küste entlang. Im Laufe des Vormittags hatte sich leider der Wind aufgefrischt, gerade auf der Rückfahrt hatte ich die Nase im Wind. Wie geplant war es keine lange Tour, sondern hielt sich mit 73km in 2:50h im Rahmen.

Somit war ich kurz nach 12 Uhr im Ferienhaus, Litening putzen, Kuchen essen und unter die Dusche springen, damit ich pünktlich um 13 Uhr den SCP in Kiel sehen konnte. Hat sich aber nicht gelohnt, man ist zwar in der 1. Halbzeit in Führung gegangen, aber noch vor der Pause gab es den Ausgleich und in der 2. Halbzeit durch ein Tor des Jahres den 2:1 Siegtreffer für die Störche. Das war ein Wort mit x und langsam wird es ein eher lausiger Start in die neue Saison... Das gilt auch für meine Gladbacher, nahezu gleicher Verlauf: Man geht mit 1:0 gegen die Bayern zuhause in Führung, um spät mit 1:2 zu verlieren (üblicher Dusel). Aus Fußballsicht ein verlorenes Wochenende. Da schreibe ich viel lieber über Tjörn. Noch vor dem Ende des SCP-Spiels sind wir zum Einkaufen in den ICA aufgebrochen: Fisch holen. Der war aber nicht lecker (komisch eingelegten Lachs, Fischfrikadelle, Makrele), das können die Dänen viel besser. Danach wollten wir noch in das Systembolaget: Geschlossen ab 15 Uhr. Wir standen somit um 15:25 Uhr vor verschlossener Tür. Also noch mal in den ICA und weichgespültes Bier kaufen. Anschließend ging es zum Badplats von Klädesholmen mit Bier und Teilchen unter den Armen. Die Familien mit Kindern haben eher blöde geschaut. Gänzlich durch waren wir, als ich eine geraucht habe shades. Aber, wir waren gerade an den Felsen angekommen, da hat sich der Himmel zugezogen, Wolkenbänder, ade Bad in der Ostsee. Ich war noch mit den Füßen im Wasser, Temperatur wie die Ostsee in Karlshagen im Mai...

Jetzt laufen die letzten schwedischen Stunden, schon bald wird das Ferienhaus aufgeräumt und der VW-Elch gepackt, Abfahrt wird gegen 9 Uhr sein und der Trip nach Paderborn beginnt: 1.000km mit rund 12 Stunden Fahrzeit. Morgen um die Zeit werden wir hoffentlich in Paderborn sein. Es gilt wie immer: Egal, wie lang ein Urlaub ist, der ist immer zu kurz. Aber Tjörn und speziell das Ferienhaus sind toll! Es war mit Sicherheit nicht unser letzter Urlaub auf der fantastischen Insel, wir kommen wieder. Vielleicht nicht 2024, aber 2025? Oder wir setzen uns auf Tjörn zur Ruhe, das wäre die passende Region. In dem Sinne: Hejdå,
Ralf

Noch 64km



Noch 64km,

ich habe mir die Kante gegeben und bin über Stenungsund an der Küste entlang gefahren. Das Ziel war eigentlich Lyckorna, aber der Ort wurde unterwegs nirgends ausgeschildert. Somit bin ich nach Gefühl sowie Erfahrung gefahren (plus Blick auf Google Maps letzte Nacht, Fotogedächtnis shades) und stand auf einmal an der Fähre nach Svanesund. Verdammt, wo war die Abzweigung?! Also zurück, ich bin dann dem Schild nach Ljungskile gefolgt. Aber das Landesinnere ist genauso hügelig wie "unsere" Inseln Tjörn und Orust, es geht permanent bergauf und ab. Ich musste bei einige Anstiegen ziemlich pusten, der Puls ist hoch gegangen. Ob ich jemals Trollhättan erreicht hätte?!? Seit heute habe ich meine Zweifel. Irgendwann kam ich in Ljungskile an und immer noch kein Hinweis auf Lyckorna. Somit bin ich der Straße weiter gefolgt in Richtung Uddevalla, immer in der Hoffnung auf Hinweise. Kamen aber nicht, allerdings war ich schön im Fluss und rollte vor mich hin. Nach rund 8km kamen mir langsam Zweifel und ich bin dieses Mal nach absolutem Bauchgefühl westlich in Richtung Resteröd abgebogen, die Straßen wurden immer enger und schmaler: Irgendwo im Nirgendwo! Nach einer herrlichen Abfahrt konnte ich auf einmal Orust und eine Meerenge sehen, pure Erleichterung und am nächsten Wartehäuschen habe ich ein Pause zwecks Orientierung eingelegt.

Zu meiner großen Überraschung stand ich an der perfekten, und breiten, Straße, der ich nur noch in Richtung Süden bis Ljungskile folgen musste. Und aus Richtung Norden kommend gab es nun auch Lyckorna-Schilder, denen ich folgen konnte. Mittlerweile bin ich schlauer: Lyckorna ist eigentlich nur ein Badeort und gehört zu Ljungskile. Die Rückfahrt über die Hügel wurde immer anstrengender, meine Beine sind platt, aber ich habe es geschafft und stand endlich im Hafen von Svanesund. Eigentlich wollte ich mit der Fähre übersetzen und über Orust nach Hause fahren. Aber: Als ich ankam, fuhr die Fähre gerade los und ich wollte nicht auf deren Rückkehr warten. Somit bin ich wieder über Stenungsund gefahren, wieder über die hohe Brücke rüber nach Tjörn. Mittlerweile habe ich Routine entwickelt, ich denke nicht mehr nach und fahre einfach rüber. Der letzte Abschnitt verlief wie so oft über Skärhamn, nach 112km in 4:23h stand ich in der Einfahrt. Somit fehlen mir noch 64km bis zum großen Ziel smile. Die werde ich morgen bei einer Inselrundfahrt locker abstrampeln, noch einmal bis Orust fahren, kreuz und quer, noch Höhenmeter machen. Rückkehr in Aröd soll gegen 12 Uhr sein, damit ich pünktlich um 13 Uhr das Auswärtsspiel vom SCP in Kiel sehen kann, Auswärtssieg!! Danach geht es zum Badplats von Klädesholmen, ich will einmal in die Ostsee springen!

Leider wird es der letzte komplette Urlaubstag sein frown,
Ralf

PS: Sohn Nr. 2 ist überraschend in Paderborn und ich kann die Anwesenheit gut im PV-Monitoring verfolgen, die Batterien entladen sich schneller wink.

Figuren fahren



Figuren fahren,

die tagesaktuelle Strecke hat mich komplett über die Insel Tjörn geführt. Dabei bin ich die Orte (eher Ansammlungen von Häusern) und Strecken abgefahren, die ich bisher noch nicht kannte. Dadurch ist eine Strecke kreuz und quer über die Insel entstanden, die mich auf Google Maps figürlich eher an ein Rennrad erinnert: Das Vorderrad südwestlich bei Rönnäng, ausgebautes Hinterrad, nur der Antriebsstrang im Osten, der Sattel im Nordosten und den Lenker sehe ich bei Kyrkesund. Man muss nur Phantasie haben wink. Aber es gibt Leute, die machen das tatsächlich: Eine Tour planen, die auf der Karte eine bestimmte Figur darstellt. Also ähnlich wie Piloten das manchmal machen sollen. Vielleicht ein neues Hobby für mich shades. Aber jetzt ist Tjörn komplett abgegrast, ich weiß nicht mehr, wo ich noch herfahren soll. Neue Ziele braucht das Land bzw. der RaBo-Mensch smile. Zunächst ging es zu einem Kleinstkaff im Süden, Rösselvik. Dabei habe ich die bisher stärkste Steigung meistern müssen: 12 Prozent! Der Abstecher von 4km war nett, aber der Ort an der Küste hat nicht viel zu bieten. Als nächstes habe ich zwei Mal das Inselinnere durchkreuzt und dabei u.a. Stenkyrka erobert. Der Ort trägt den Namen zurecht (Steinkirche): Eine große, weiße Kirche und ein Friedhof mit sehr vielen Gräbern (zentraler Inselfriedhof?).

Als nächstes in den Osten: Berga und Höviksnäs, dazwischen ein Gebiet mit vielen tollen Ferienhäusern. Auch der Hafen von Höviksnäs ist nett. Danach ging es in den Norden, rüber zur Halbinsel (m.E. ist es eine Insel, auch wenn die Meerenge nur wenige Meter breit ist) Mjörn. Anschließend bin ich erneut quer über Tjörn bis Kyrkesund gefahren, zurück nach Skärhamn und ab ins Haus. Es war eine anstrengende Fahrt bei schönem Wetter (Sonne! Kein Regen! Kaum Wind!) mit 862 Höhenmetern! Die wurden auf 100km in 4:02h gefahren, das war leider die bisher schlechteste Durchschnittsgeschwindigkeit. Aber: Ich bin mittlerweile völlig kaputt, die unbekannten Strecken und die vielen Pausen an den neuen Orten. Übrigens war ich just in time wieder im Haus, denn keine 60 Minuten später sind Gewitter und Starkregen durchgezogen. So stark, dass ich auf dem Sofa wach geworden bin. Die dunklen Wolken konnte ich übrigens unterwegs bereits drohend kommen sehen und habe mich gesputet. In Paderborn muss es auch Wolkenwetter gegeben haben, denn die Stromausbeute war nur suboptimal und ist ab 16 Uhr komplett eingebrochen. Kommen wir zu meinem großen Ziel in jedem Urlaub: 1.000km mit dem Rennrad zu fahren! Vor wenigen Tagen war ich zu pessimistisch, das erreichen zu können. Aber nach den langen Strecken in den letzten 3 Tagen stehe ich nun bei 824km! D.h. in den beiden letzten Tagen muss ich noch 88km pro Tag treten, um dieses Ziel zu erreichen. Da die Wetteraussichten sehr gut sind (viel Sonne, kein Regen, wärmer) sollte das machbar sein.

Morgen will ich nach Lyckorna auf dem Festland nördlich von Stenungsund fahren,
Ralf

Schwanenenge



Schwanenenge,

Teil der heutigen Strecke sollte die Überfahrt mit der Fähre von Svanesund nach Kolhättan werden. Es ist ein schöner Service der Schweden, dass viele der Fähren zwischen den gefühlt >1.000 Inseln sowie zum Festland kostenlos sind. Man fährt einfach auf die Fähre (egal ob LKW, PKW oder Rennrad) und setzt hinüber. Aber zunächst wollte ich in einem zweiten Versuch den Plan von gestern umsetzen: Quer über die Insel Orust bis zur nördlichen Brücke zum Festland. Bei der Abfahrt in Aröd war prächtiges Wetter: Super Sonne, kaum Wolken, kein(!) Regen und wenig Wind. Je näher ich an Henån kam, umso unsteter wurde das Wetter: Dunkle Wolken, windiger und gefühlt konnte es jederzeit regnen... Hat es aber zum Glück nicht, ansonsten hätte ich Orust bis an mein Lebensende gemieden wink. Von Henån in nördliche Richtung wird es verdammt hügelig, es gibt einige anstrengende und auch lange Anstiege. Habe ich aber alle wunderbar trotz wunder Oberschenkel gemeistert. Von einem Parkplatz hinter Henån hat man prima Aussichten aus einer Höhe von ca. 60m, habe ich für eine Pause ausgenutzt. Ich rolle auf die erste Brücke zum Festland zu und sehe das verhasste Schild: Radfahren ab sofort verboten! Direkt hinter der Brücke folgt ein Tunnel, sieht man auf Google Maps ebenso wie die Brücke gar nicht. Radfahrer müssen vorher abbiegen und bis zum Grund der Brücke fahren, auf der anderen Seite wieder hinauf.

Das habe ich mir geschenkt, weil es ein besserer Waldweg ohne Asphalt ist. Zurück ging es über die Oruster Berge, so habe ich die Region in Richtung Stenshult, Höggeröd und Slussen getauft. Warum?!? Es gibt einige lange und heftige Anstiege. Die Abfahrt nach Slussen macht dagegen richtig Spaß. Den Rest der Strecke bis Svanesund kannte ich bereits vom gestrigen Ausflug. Die Fähre hat kurz nach meiner Ankunft abgelegt, die Überfahrt dauert keine 5 Minuten. Ich habe unterwegs einige Fotos geschossen. An der Küste entlang ging es bis Stenungsund, mit einem Rennrad durch diese Stadt macht wenig Spaß. Anschließend musste ich meinen persönlichen Horror erneut erleben: Mit dem Cube über die 3 Brücken bis Tjörn zu fahren... Habe ich locker gemeistert. Über Tjörn fahre ich mittlerweile im Schlaf (übrigens deutlich besseres Wetter als auf Orust), so dass ich nach 4:23h die 111km und 858(!) Höhenmeter geschafft hatte. Anschließend ging es nur noch um Erholung in der Sonne auf der Terrasse. Wir waren erstmals im Systembolaget: Meine Altbiervorräte gehen zu Neige und ich brauche schwedisches Starköl, das weichgespülte Bier in den Supermärkten ist für Luschen shades (darf maximal 3,5% Alkoholgehalt haben). Meine Güte, der Laden versprüht DDR-Charme und die Preise sind gesalzen! Das billigste Bier kostet ca. 26 Kronen pro Liter (nur in Dosen!), harter Schnaps das doppelte wie in Deutschland... Entzug sollte man in Schweden durchführen smile. Abendessen war wieder in der guten Würstchenbude Korvan im Hafen, ich mag die Burger.

In Paderborn hat es stark geregnet, wenig Stromausbeute,
Ralf

Schwedische Definition



Schwedische Definition,

unter trockenem Wetter ohne Regen verstehe ich etwas anderes mad. Ab mittags sollte es zwar wolkig werden, was auch eingetreten ist, aber von einem kräftigen Regenguss um Henån war nicht die Rede. Jetzt sollte klar sein, was mir passiert ist: Den zweiten Tag in Folge bin ich klatschnass geworden frown. Wobei es heute schlimmer als gestern war, zumal es auch noch kühler war. Nass und unterkühlt auf einem Rennrad zu fahren, macht keinen Spaß und taube sowie dicke Hände. Dabei bin ich nach einem relativ frühen Frühstück frohen Mutes gegen 9:30 Uhr aufgebrochen. Ich bin in Richtung Orust gefahren, es sollte über Svanesund bis zur nördlichen Brücke von Orust auf das Festland gehen. Bei noch sonnigem Wetter bin ich gestartet, da war die Welt noch in Ordnung. In Richtung Nachbarinsel wurde das Wetter immer schlechter, bald war die Sonne verschwunden und es wurde wolkig. Kurz vor Svanemünde habe ich mich das erste Mal verfahren, ich wollte eine Nebenstrecke nehmen und habe irgendwo in den Feldern die Abzweigung nicht gefunden. Blöde weil: Ich habe die Tour auf Video gebannt und muss nun schneiden, weil ich mich auf Google Maps orientieren musste.

In Svanemünde gibt es eine Fährverbindung zum Festland, pünktlich zu meiner Ankunft stand die Fähre zur Abfahrt bereit: Pause, also das Video ein zweites Mal schneiden. Direkt nach Svanemünde habe ich mich ein zweites Mal verfahren, es war einfach nicht mein Tag. Die nächsten Kilometer verliefen planmäßig, außer das irgendwo zur Inselhälfte auf einmal die Straße nass wurde frown. Es muss direkt vor mir geregnet haben. Ich bin einfach weitergefahren, mein Cube war eh schon wieder dreckig. Kurz hinter Slussen gab es die nächste Pause und das Drama fing an: Am Straßenrand konnte ich DIE nahende, dunkle Wolke bereits sehen, sofort nachdem ich wieder im Sattel gesessen habe, folgten die dicken Tropfen von oben. Bis Torp wurde der Regen immer stärker und ich immer missmutiger. Meinen Plan, bis zur Brücke zu fahren, habe ich in dem Moment begraben. Ich wollte einfach nur noch ins Haus und die nassen Klamotten sowie Schuhe loswerden. Es ging auf direktem Weg nach Henån, um möglichst schnell die 42km ins Haus zu fahren. Unterwegs gab es sogar Sonnenschein, ich habe sofort eine Pause eingelegt und mich trocknen lassen. Ich hatte gerade die Brücke nach Tjörn passiert, da gab es den nächsten Regenguss, ich Schnauze total voll. Nach 107km in ~4:04h war ich endlich wieder zuhause: Raus aus den Klamotten, Litening putzen und ab auf das Sofa. Die Tour war sehr anstrengend, ich bin ziemlich platt und freue mich auf das Bett gleich.

Genug der Abenteuer, ich wünsche mir bitte nur noch Sonnenstrahlen auf Tjörn,
Ralf

Regenfahrt



Regenfahrt,

in der Nacht hatte es geregnet, das war auch so vorhergesagt. Weiterhin sollte es ab morgens trocken bleiben und stündlich besser werden bis zu purem Sonnenschein am Nachmittag. Somit habe ich nach dem Frühstück ein wenig gewartet, denn die Straßen sollten noch abtrocknen. Es zogen zwar noch einige dunkle Wolken über dem Haus her, aber es fielen keine Tropfen. Gegen 11 Uhr bin ich guten Mutes zur Rennradtour aufgebrochen, der Rest ist mit dem Auto nach Marstrand gefahren. Wenige Kilometer hinter Skärhamn waren die Straßen nass, es musste kurz zuvor noch geregnet haben. Das Cube und ich wurden mit jedem Meter mad nasser, denn das Wasser spritzt von der Straße über die Reifen hoch, man sitzt ungeschützt im Spritzwasser. Aber ein Mann, ein Plan, eine Radtour. Stur bin ich weitergefahren, das erste Ziel war Kyrkesund, das ich mit feuchten Klamotten und Schuhen erreicht habe. Wie die Tage bin ich auch Abstecher gefahren, u.a. war ich in Halsbäck: Fehler! Denn direkt an der Küste gab es einen Regenguss, ich war komplett durchnässt. Außerdem habe ich Teile der Tour mit der GoPro Hero 9 aufgenommen, in der Phase sind Tropfen auf dem Objektiv und Abschnitte des Bildes sind verschwommen. Erst wollte ich das Video direkt löschen, aber das überlege ich mir noch.

Weiter ging es Richtung Norden bis zur Brücke nach Orust. Dort bin ich nach Mjörn abgebogen, endlich mal Passagen ohne Verkehr treten. Außerdem ist es eine schöne Gegend. Zurück ging es den altbekannten Pfad, d.h. Richtung Brücke nach Stenungsund, die 169 entlang, um nach Kållekärr abzubiegen und über Sibräcka sowie Rönnäng nach Hause zu fahren. Die allererste Aktion: Das völlig versaute Litening reinigen, das hat mich locker eine halbe Stunde gekostet. Danach saß ich völlig platt auf der Terrasse in der Sonne, herrlich. Aber die Tour hat Körner gekostet, dazu noch die fiesen Wetterumstände, ich bin fertig. Außerdem habe ich Kopfschmerzen, ich hoffe ich habe mir keine Erkältung eingefangen cry. Am Ende waren es 83km in 3:12h, keine tolle Zeit, aber es ging einfach nur darum durchzuhalten. In Summe bin ich jetzt bei über 500km im schwedischen Urlaub. Da es noch fünf Urlaubstage sind, könnte ich theoretisch die 1.000km noch knacken. Halte ich aber für nicht machbar, denn ich bin angeschlagen und traue mir nicht 100km an jedem Tag zu. Es kommt noch das Wetterrisiko hinzu, es wird sicherlich noch 1-2 Regentage geben... Und eine Wiederholung von heute brauche ich echt nicht. Die PV-Anlage hat mächtig Strom produziert, trotz einiger Wolken wurden 23kWh erzeugt. In der Art kann das gerne weitergehen. Ach ja, die Werte in Home Assistant und der Enpase-App sind jetzt näherungsweise gleich. Bei einigen Kennzahlen gibt es noch Abweichungen von 0,1 oder 0,2. Damit kann ich leben. Meine gestrige Aktion mit dem Python-Skript ist ein Erfolg!

Bald werde ich 58 und jetzt programmiere ich auch noch in Python. Habe ich vorher noch nie gemacht,
Ralf

Glanzstücke



Glanzstücke,

zunächst konnte ich bis 6:30 Uhr schlafen. Das ist aber auch kaum ein Wunder, denn ich habe bis 1:30 Uhr über die Web-APIs von Enphase gelesen. Das hat mir keine Ruhe gegeben und in der Nacht musste ich einen Gedankenblitz gehabt haben. Denn ich habe eine Lösung für das Auslesen der Batterie-Auf/Entladung gefunden! Enphase bietet eine API für den Live-Status an, darin gibt es auch eine Sektion für die Batterien und darunter auch folgenden Wert: agg_p_mw, d.h. den Strom in Milliwatt. Ist der Wert positiv, dann ist es Entladung, negative Werte stehen für Aufladung. Flugs habe ich zwei Sensoren mit MQTT-Auslesen definiert, dazu noch 2 Integrationssensoren für das stündliche Aufsummieren. Was soll ich schreiben? Es funktioniert! Finale Bestätigung kann ich erst morgen geben, wenn ein gesamter Tag im Energie-Dashboard berechnet und dargestellt wird. Aber es sieht gut aus. Ich arbeite mich immer tiefer in die Untiefen von Home Assistant ein. Der Rest hat noch länger geschlafen als ich, so dass es ein sehr spätes Frühstück gab, erst gegen 10 Uhr war das beendet. Immerhin bei sonnigem Wetter, denn die Wolken und der Regen sind vorbei.

Dadurch war ich erst gegen 10:30 Uhr auf der Strecke und ich bin wie geplant nach Orust gefahren. Ich bin allerdings leicht angeschlagen, die Lungen liefern nicht genügend Sauerstoff... Beim ersten Stopp knapp vor der Brücke zur Nachbarinsel habe ich mir beinahe beide Lungen aus dem Körper gehustet, das wollte einfach nicht aufhören. Dazu eine extremst laufende Nase. Aber eine Aufgabe kommt nicht in Frage und ich bin stur bei laufender GoPro weitergefahren. Auf Orust bin ich prinzipiell ein Dreieck gefahren: Von Varekil ging es bis nach Ellös. Die Insel ist nochmals deutlich hügeliger als Tjörn, unterwegs ging es bis 100m hoch. Ellös ist ein netter Küstenort, es liegen viele Boote im großen Hafen. Weiter ging es nach einem Schlenker nach Henån, u.a. ein toller Abschnitt direkt an der Küste. Zurück musste ich die verfluchte 160 bis Varekil fahren, ist halt ohne Radweg. Die Schweden heizen wie die Bekloppten, unterwegs wurde ich zwei Mal stark halsbrecherisch überholt. Hätte der Gegenverkehr nicht gebremst, hätte es geknallt... Die restliche Radfahrt war kein Klacks, denn es gab ekligen Gegenwind aus Südwest. Im Prinzip bin ich 40km gegen die Böen gefahren, so dass ich recht entkräftet im Ferienhaus angekommen bin frown. Am Ende waren es ca. 107km mit 800 Höhenmetern in 3:55h, die Leistung war ok. Allerdings hat die Tour viele Körner gekostet, ich habe im Prinzip von 15:30 bis 22 Uhr auf dem Sofa geschlafen, nur unterbrochen vom Abendessen.

Wahnsinn, die Hälfte vom schwedischen Urlaub ist bereits vorbei. Die Zeit rast und wie immer geht ein Urlaub viel zu schnell vorbei,
Ralf

Doppelfolge



Doppelfolge,

im Prinzip war es leider eine Wiederholung von gestern. Der große Unterschied: Es hat nicht direkt am Morgen geregnet, da war es draußen nur feucht und wolkig, sondern stark im Laufe des Tages. Somit konnte man nichts anderes machen, als im Haus zu bleiben oder einen Tagesausflug zu machen. Die beiden anderen haben sich für Göteborg entschieden, dazu hatte ich keinerlei Lust. Einkaufen oder irgendwelche Sightseeings sind nicht meine Welt. Somit habe ich mich mehrfach intensiv dem Schlaf hingegeben und mich stundenlang mit der Einbindung von Enphase in Home Assistant beschäftigt. Die Integration in Home Assistant ist ziemlich spärlich, man bekommt gerade mal 50 Entitäten, also Kennzahlen, geliefert. Zudem greift die Integration auf die Enphase-Cloud zu, d.h. im Fall der Fälle (Ausfall Internet oder halt Konkurs von Enphase) habe ich keine Werte mehr. Auf der anderen Seite werden Web-APIs angeboten, die man direkt auf dem Envoy-Gateway im Keller aufrufen kann. Aber: Wie ruft man diese APIs auf?!? Und wenn ich das vollbracht habe, wie binde ich den Aufruf in Home Assistant ein? Zum Glück hat sich schon jemand Gedanken dazu gemacht: Envoy-MQTT.

Aber natürlich kann ich solch eine Lösung nicht einfach übernehmen, das wäre mir zu unwürdig shades. Enphase hat nicht eine API, sondern mehrere. Mit der Lösung kann man aber nur eine API zu einer Zeit aufrufen. Ich habe das erweitert, es werden vier APIs in einem Rutsch ausgeführt und daraus ein großes JSON gebaut. Die einzelnen APIs sind Knoten in dem JSON und können in Home Assistant über Arrays ausgewertet werden. Die Array-Ansteuerung war aber eine Herausforderung. Ergebnis: Das klappt wunderbar und ich habe nun 100e Kennzahlen im Zugriff. Was mich bei Enphase völlig nervt: Die Werte werden nicht einzeln sauber berichtet, sondern in Kennzahlen vermischt. Beispiel: Current Consumption enthält den aktuellen Verbrauch (ach) ohne Batterienutzung, aber mit Batterieaufladung, d.h. jetzt in der Nacht ist der Wert sehr niedrig, weil der Großteil aus der Batterie versorgt wird und der direkte Netzverbrauch sehr gering ist. Kann man das nicht in 3 klare Kennzahlen aufteilen: Verbrauch Netz/Batterie/PV? Typisch amerikanische Lösung wink. Außerdem sind einige Feldnamen in den JSONs alles andere als sprechend, das muss ich noch analysieren. Auch eine Wiederholung von gestern: Fußball, Heimniederlage! Meine Gladbacher haben zuhause gegen Bayer klar mir 0:3 verloren. Auch mit dem neuen Trainer läuft es nicht besser, man hätte auch bei Daniel Farke bleiben und Geld sparen können...

Morgen gibt es endlich wieder eine Radtour, es soll trocken bleiben,
Ralf

Dreier-Ausfall



Dreier-Ausfall

auf einem Freitag, es war ein eher enttäuschender Tag. Das fing damit an: Man wird wach, erstaunlich spät erst um 6 Uhr, vielleicht gibt es einen Zusammenhang, und sieht draußen nur Wolken sowie Regen. Es waren Bindfäden. Im Laufe des Tages wurde es zwar heller, aber trocken geht anders. Gegen 16 Uhr waren die Straßen leicht abgetrocknet und es setzte passend leichter Landregen ein. Das war es endgültig mit einer Radtour, die hat es schlicht und einfach nicht geben können. Somit habe ich es mir bereits am frühen Morgen auf dem Sofa bequem gemacht, das Notebook an den Fernseher angeschlossen und den ersten Film auf Sky gesehen. Das zumindest hat einwandfrei geklappt, ein kleines Highlight. Das Mittagessen haben wir uns eher einfach gemacht und sind in den ICA gefahren: Großer Einkauf an der Theke mit Hähnchen, Schenkeln und Spare-Ribs. Aber: Es gab nur noch einen einzigen ganzen Hahn und vier Schenkel. Wir haben alles abgekauft plus noch 2 kleinere Rippchen. Dazu gab es allerdings keine Pommes, sondern gesunden Reis (aber mit dick Sauce Hollandaise für mich zum Ausgleich wink). Im Supermarkt war der Teufel los, der Parkplatz war voll: Wochenendeinkäufe und das schlechte Wetter ausnutzen. Danach habe ich geschlafen, diese Anstrengungen wollten verarbeitet werden shades.

Danach den zweiten Film auf Sky und ich habe mich bereitgemacht für das SCP-Heimspiel. Meine Lieblinge kommen nicht in Schwung, man hat gegen Kaiserslautern mit 1:2 verloren. Dabei war man überlegen, hatte auch gute Chancen in der ersten Halbzeit. Aber wenn man nicht trifft und der Gegner seine Chancen nutzt, dann verliert man halt. Musste nicht sein, aber die roten Teufel haben auch nicht unverdient gewonnen. Das nächste Lowlight: In Paderborn muss es Wolken, Regen und auch Gewitter gegeben haben. Es gab über den Tag mehrere Unwetterwarnungen und die Ausbeute bei der PV-Anlage war nicht gut, gerade mal 13,4kWh... Immerhin hätten wir uns damit trotzdem selbst versorgt, wenn wir zuhause gewesen wären. Morgen wird es auf Tjörn nicht besser, es werden dunkle Wolkenbänder, viel Regen und mieses Wetter vorhergesagt. Somit wird es entweder der zweite Tag im Ferienhaus oder wir fahren irgendwohin: Göteborg? Trollhättan? NO? Mit Sicherheit werde ich keine Radtour fahren können, ich fühle mich bereits unbeweglich und verfette gefühlt. Immerhin sind die Aussichten ab Sonntag für den Rest des Urlaubs recht gut. Gemäß Vorhersagen sollte an jedem Tag eine Radtour möglich sein. Auf die geplanten 1.000km im schwedischen Urlaub kann ich trotzdem nicht kommen.

Aber wenn man in Skandinavien Urlaub macht, ist einem das Risiko bewusst,
Ralf