Zinnowitz-Platten,
es war klar, dass das irgendwann passieren musste. Ich hätte zwar gerne darauf verzichtet, aber das ist halt der Lauf der Dinge. Schließlich war (und bin) ich vorbereitet, Ersatzsatzschläuche und Werkzeug sind mit nach Usedom gekommen. Wie geplant habe ich eine früh-morgendliche Radtour gemacht, spontan ging es in Richtung Kaiserbäder. Es war arschkalt, trotz Radjacke (Premiere!!) habe ich ohne Ende gefroren, die Finger wurden kalt und steif. In den Feldern rund um Trassenheide stand morgendlicher Nebel, die Sonne hatte noch nicht ihre Kraft entfaltet. Nach ca 5km war ich kurz davor aufzugeben und umzukehren. Hätte ich mal besser gemacht... Allerdings habe ich auf die Zähne gebissen und bin der B111 entlang mit sehr viel Verkehr weiter bis hinter Koserow gefahren. Nach 22km und einer Stunde Fahrzeit, in der Zwischenzeit war es in der Sonne angenehm, bin ich umgekehrt. Da ich wirklich ungern die gleiche Strecke zurückfahre, auf der ich gekommen bin, habe ich mich für die Tour entlang der Küste entschieden. Die ist traumhaft schön, führt aber auch durch Wälder mit Schotterwegen.
Auf der Fahrt von Zempin nach Zinnowitz dachte ich noch: Hoffentlich halten die Reifen das aus, ein Rennrad ist eigentlich für derartige Strecken nicht gemacht. Als ich auf die Promenade eingebogen bin, fühlte sich der Hinterreifen komisch an. Kurzer Stopp, Reifencheck, die Luft entwich langsam aus dem Schlauch...
Somit wurde mein Begleitfahrzeug gerufen und ich auf dem KiK-Parkplatz aufgesammelt. Ich hatte schon das P auf der Stirn, Schlauchwechsel bei einer Karbon-Felge ist nicht meine Kernkompetenz. Aber ich hatte mich schlau gemacht und den magischen Trick gefunden. Man muss die Vertiefung in der Mitte einer Felge ausnutzen und die beiden Ränder des Reifens in die Vertiefung drücken, das bringt die entscheidenden Millimeter. Den neuen Schlauch hatte ich innerhalb von 5 Minuten ausgewechselt! Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Es war ein traumhafter Tag, tolles Wetter, nur leichter Wind und wir waren in Summe 4 Stunden am Strand
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Abends gab es noch ein super Essen in der Pommernstube, die Fischplatte war extrem lecker. Das Wetter soll in der Art und Weise anhalten, aber leider in den nächsten drei Tagen wesentlich windiger werden. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich den Tag mit einem Strandspaziergang oder einer Radtour beginnen soll. Die Waden sind leider immer noch hart wie Beton. Ach ja, letzte Nacht habe ich remote den Raspi 4 in den Sand gesetzt. Das Linux-Upgrade lief nicht durch und jetzt ist das Boot-Verzeichnis ein wenig viel zu leer. Kann ich von hier leider nicht beheben, weil die Platine kaum noch reagiert. Ich sollte von Usedom aus die Finger von meiner IT lassen,
Ralf