SONNE,
wir haben heute tatsächlich die Sonne gesehen, ihre Strahlen wärmten uns für ein paar Minuten in Frederikshavn, es war toll... Ansonsten war wettertechnisch tote Hose angesagt, am Morgen waren wir noch am Strand und haben einen Spaziergang entlang der Ostsee gemacht, mehr war nicht drin. Denn es war zu kalt und zu windig, auf der Ostsee gab es erstaunlich hohe Wellen. Und für viele Meeresfrüchte war der heutige Tag bzw. die letzte Nacht das Ende, man konnte Tonnen von toten Muscheln, Seesternen, Krabben usw. finden, es wurde alles an der Strand angespült. Natürlich waren auch ein paar Bernsteine dabei, die Kinder haben sogar ein paar dicke Dinger (ca. 1cm im Durchmesser) gefunden. Am Mittag gab es dann Bleche mit selbstgemachter Pizza. Da das Essen aufgrund der Vorbereitungszeit ein wenig länger dauert (Teig gehen lassen, ausrollen, jeder und jede durfte eine eigene Ecke belegen, ab in den Backofen damit), war es das ideale Essen an dem heutigen Tag, denn flugs waren wieder zwei Stunden vergangen. Und ich war gegen 14 Uhr papp voll, denn ich mag es nicht, wenn Essen weggeworfen wird. Also habe ich die gesammelten Reste der Pizzaecken verdrückt...
Den Nachmittag haben wir in Frederikshavn verbracht, was soll man auch sonst machen, immerhin ist man schnell dort, es sind nur rund 18km von hier. Aber die Bürger von Frederikshavn sind innovativ, die Papierkörbe in der Innenstadt haben die Form von Schiffsrohren, die oben mit einem 90 Gradwinkel abbiegen. Ich war mir erst unsicher, ob das wirklich ein Papierkorb ist und habe zunächst hineingeschaut... Außerdem haben die Kanaldeckel ein eingepresstes Motiv. Und auf einem Stück der Fußgängerzone gibt es alle paar Meter ein Gerät, an dem sich die Kinder betätigen können. Ich habe von alldem Beweisfotos gemacht, die kommen natürlich in die Fotogallerie. Insgesamt hat mir die Fußgängerzone wesentlich besser gefallen als die von Aalborg, man fühlt sich einfach wohler. Da für die nächsten Tage weiterhin schlechtes Wetter vorhergesagt wird, haben wir uns noch zum Hafen und dort dann zum Ticketschalter der Stena Line aufgemacht, vielleicht könnte man ja einen Tagestrip nach Göteborg machen. Und in der Tat gibt es spezielle Familientickets für einen solchen Trip, ein solches Ticket soll 360 dänische Kronen kosten. Am Schalter sagte uns die blonde Dame dann, für Mittwoch gibt es kein Familienticket mehr. Wie ist es alternativ mit Donnerstag? Moment, nein, auch kein Familienticket mehr, aber es gäbe noch ein normales Tagesticket, das kostet aber 660 DKK. Wir haben dankend abgelehnt, denn man kommt sich ein wenig veralbert vor. Familientickets, für die Werbung gemacht wird, gibt es nicht mehr (wahrscheinlich gibt es genau eins pro Tag...), aber normale, dafür erheblich teurere Tickets sind noch da. Aber Stena Line (und wahrscheinlich andere Fährgesellschaften auch) hat von den Fluggesellschaften gelernt: Es gibt einen Zuschlag aufgrund der hohen Dieselkosten, 60 DKK pro Person bei Tickets mit Autotransfer und 25 DKK pro Person bei Tagestickets ohne Auto.
Ich konnte zwar eigentlich nichts mehr essen (siehe oben, die Pizza hielt immer noch vor), aber die Familie wollte zum Abschluss in Frederikshavn unbedingt das dänische Nationalgericht essen und so habe ich mir auch noch ein Risted Hotdog einverleibt. Danach ging aber gar nichts mehr bei mir, ich sitze jetzt hier, schreibe die Zeilen und der Rest der Familie ist noch einmal auf dem Weg zum Strand, einen Spaziergang am Abend machen. Aber das ist nichts für mich, es war genug Bewegung für heute
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Ralf