Wetter ist gut,
damit haben wir schon die halbe Miete im Sack, der Morgen wurde am Strand am RingkØbing Fjord verbracht. Die Kinder konnten buddeln und wir konnten den Surfern bei ihren Versuchen zuschauen. Es ist schon ein Surferparadies hier, die Bedingungen sind auch optimal, es geht am Fjord sehr seicht in das Wasser, die können noch ein paar hundert Meter weit stehen. Zudem hat man nicht die rauen Bedingungen mit hohen Wellen und Strömungen wie an der Nordsee, der Fjord ist sehr gutmütig und gleichzeitig hat man noch genügend Wind, jedenfalls meistens. Die meisten Häuser ringsum sind auch von Surfern belegt, man erkennt es an der Anzahl der Autos (in der Szene muss man wohl ein Ferienhaus mit dem Maximum an Menschen belegen) und den Surfbrettern, die in den Gärten herumliegen. Wie auch immer, ist mal was anderes und wir haben was zu beobachten am Strand.
Am Nachmittag ging es dann an die Nordsee, ich hatte den südlichen Parkplatz vom Nymindegab Strand auserkoren. Auf der Fahrt dahin kamen wir am SeaWest vorbei, das könnt Ihr Euch so ähnlich vorstellen wie die CenterParcs-Anlagen in Deutschland und den Niederlanden. Viele kleine Ferienhäuser auf einem Fleck, in der Mitte eine große Spaßbad-Anlage. Ich würde dort nie meinen Urlaub verbringen, denn das ist für mich kein Dänemark-Urlaub mehr, das ist austauschbar, da kann ich den Urlaub auch irgendwo in Deutschland oder Holland verbringen. Aber es muss laufen, denn ich habe gelesen, dass die SeaWest-Anlage erweitert und vergrößert werden soll. OK, zurück zum Strand. Über den breiten Strand und die großen Dünen muss ich kein Wort mehr schreiben, denn das habe ich in den letzten Jahren zu Genüge gemacht. Am Strand waren einige Spaziergänger unterwegs, das Wetter war auch angenehm, eine mittlere Brise, viel Sonnenschein, die Kinder konnten sich austoben und in den Dünen konnte man wunderbar relaxen. Wir hatten uns vorgenommen in diesem Urlaub ein paar Steine am Strand zu sammeln, damit sind wir heute angefangen, die beiden Eimer der Kinder waren voll und wurden mit zum Ferienhaus geschleppt. Aber wir werden in den kommenden Tagen noch einige Eimer mehr sammeln müssen, denn das bisherige Ergebnis reicht bei weitem noch nicht aus.
Ich höre schon die Frage: Wozu sammeln die denn Steine, was wollen die damit?! Im Spielkeller der Kinder haben wir ein großes Fenster einbauen lassen, davor wurde mit Rasengittersteinen ein Kellerloch modelliert, das an den Rändern in einem Winkel von ca. 60 Grad ansteigt und bepflanzt ist. Am Boden vom Loch sind aber nur die Gittersteine vorhanden, wenn es nun stark regnet und das Wasser vom Dachrand herüber schießt, dann spritzt die Erde in und zwischen den Gittersteinen hoch bis an das Kellerfenster und kommt z.T. in den Belüftungsspalten vom Fenster durch, nicht sehr angenehm und man kann es andauernd reinigen. Die Idee ist nun, den Boden vom Kellerloch mit den Steinen vom Strand zu bedecken. Erstens gibt es hier sehr schöne Steine in den unterschiedlichsten Farben, teilweise glitzern die auch, so dass es gut aussehen wird, zweitens ist die Erde dann mit Steinen bedeckt und ich verspreche mir davon, dass bei Regen nichts mehr an das Fenster spritzen wird. Aber da der Boden eine Fläche von ca. 1qm hat, brauchen wir entsprechend viele Steine...
Am Abend gab es dann das, was ich stark vermisst habe, das gehört für mich zusammen: Dänemark-Urlaub und die Sauna im Ferienhaus. Und die Sauna in unserem Haus ist sehr gut, der Raum ist angenehm groß und es wurde der Ofen ausgetauscht. Der neue Ofen ist sehr gut, heizt gut ein und hält die Temperatur. Ich hatte die Sauna am Ende auf 95 Grad eingeheizt, herrlich. Ich liebe die zweistündigen Saunabesuche im Urlaub, einen Saunagang nach dem anderen, dazwischen schön über das Grundstück flanieren so wie man geschaffen wurde, etwas trinken, relaxen, und dann ab zum nächsten Gang. Alleine deswegen möchte ich am liebsten in Dänemark leben, irgendwo das eigene Ferienhaus direkt am Meer, die Wochenenden verbringt man dort, ist tagsüber am Strand (Sommer wie Winter, im Winter kann man herrliche Strandspaziergänge machen) und abends dann ab in die Sauna. Schöne, herrliche, relaxte Wochenenden, das Leben könnte so schön sein... Tja, das ist wohl ein Traum, der nie in Erfüllung gehen wird. Dabei hatte ich in meinem Leben schon die Möglichkeit in Dänemark zu arbeiten und zu leben, aber es hat nicht sollen sein wegen der anderen Hälfte. Bei mir kommt das Thema im Urlaub immer wieder hoch und ich denke dann immer, was wäre wenn, wie würde das Leben nun sein, wenn wir den Schritt gemacht hätten. Aber vom Konjunktiv kann man nicht leben, es bringt nichts, an die Vergangenheit zu denken. Nur manchmal halt, wenn man hier oben ist, dann überkommen einen die Gedanken
...
Passt auf Euch auf, wo immer Ihr gerade seid. Sentimentale Grüße,
Ralf