Ein-Gang-Tour


Ein-Gang-Tour,

ich sollte mir EGT patentieren lassen wink. Es ist unheimlich prickelnd, wenn man an der Straße steht, das Rennrad und man selbst seelisch darauf eingestellt sind die 2. Königsetappe zu fahren und nach wenigen Metern bemerkt, dass schon wieder(!) der Akku der DI2-Schaltung leer ist. Somit hatte ich zwei Optionen: In das Ferienhaus zurückkehren und den Akku aufladen, allerdings mit der Konsequenz erst eine Stunde später starten und die Oddesundbrücke vergessen zu können. Oder ich wage es einfach mit dem einen Gang. Das wäre allerdings mutig, weil es doch eine lange Strecke mit vielen Anstiegen ist. Gut, Ihr kennt mich: Ich bin einfach losgefahren, zur Not hätte ich mein Begleitfahrzeug angerufen. Außerdem sind die Schaltungen von Shimano mit 22 Gängen völligst überbewertet shades. Leider war der 20. von 22 Gängen eingestellt... Also viel schwerer zu treten geht nicht. In Summe hat das mit dem einen Gang wirklich gut geklappt, auf den flachen Abschnitten konnte ich schnell fahren, an den Anstiegen bin ich immer aus dem Sattel gegangen. Allerdings hätten einige Anstiege nicht viel länger sein dürfen.

Nach gut einer Stunde war ich hinter Hurup und nach weiteren 50 Minuten hatte ich mein großes Ziel erreicht: Die Oddesund Broen!!! Ich bin über die Brücke gefahren und habe direkt dahinter eine Pause eingelegt, zwei Gauloises rauchen (Treibstoff grin) und ein paar Fotos schießen. Zurück bin ich im Prinzip die gleiche Strecke gefahren, d.h. einen großen Teil auf der Primærrute 11 (so heißen in Dänemark die großen Überlandstraßen) in Kameradschaft mit vielen wirbelnden LKW... Hat aber recht gut geklappt, ich habe mich auch stur an meine 50cm(!) Radspur ganz am rechten Rand gehalten. Dennoch war ich froh als ich in Ydby auf eine kleine Straße abfahren konnte. Ohne sonstigen Verkehr macht es viel mehr Spaß. Am Ende waren es 111km in 4:02h, eine sehr ordentliche Zeit. Vor allem wenn man nur den einen Gang bedenkt und die 649 Höhenmeter. Es ist echt irre, was man in dieser Region an Höhe abreißt. Übrigens war das Wetter ideal für die Radtour: Etwas wärmer als gestern, weniger Wind und die Sonne kam ab 9:30 Uhr hinter den Wolken hervor.

Zurück war ich Punkt 13 Uhr und habe mich zunächst ausgeruht, d.h. 2 Gauloises und einen Aquavit als Lohn für die Mühen. Nach einer Stunde bin ich zu einem längeren Spaziergang am Strand aufgebrochen, inklusive Hafenbesuch, ich war noch nicht ausgelastet. Nach Rückkehr bin ich einfach nur ins Bett gefallen, komatöser Schlaf von knapp 2 Stunden,
Ralf


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