Ralf    08 Dez. 2010 : 22:21
 Keine    Das tägliche Einerlei

Erwischt,

vorhin war ich reif. Es fing damit an, dass es gegen Abend immer stärker schneite und alles weiß wurde. Ich bin mehr oder weniger nach Hause geschliddert und Wege gefahren, die ich sonst nicht fahre. Hauptsache, es lag keine, auch wenn es nur eine ganz kleine gewesen wäre, Steigung auf meinem Weg. Das Problem war nicht die Schneemenge, sondern es war schlicht und einfach sauglatt. Ich war kurz vor meinem Ziel und gerade vom inneren Ring auf die Driburger Straße eingebogen, da sah ich sie im linken Außenspiegel: So ein Auto mit Blaulicht und staatlichen Bediensteten. Ich wusste, was nun kommen sollte. Denn bei der nächsten Abbiegung bin ich nur gerutscht und hatte Mühe, den Elch in Gang zu bringen. Kurz danach leuchtete im Außenspiegel etwas rot auf: Stopp! Polizei! Da ich nicht vor der nächsten Kreuzung stehen bleiben wollte, bin ich einfach weitergefahren. Schon standen sie neben mir... Ich habe nur noch Handzeichen gegeben und andeuten wollen, ich fahre die nächste Straße ab. Und dann standen wir da...

Am Anfang waren die beiden noch etwas shades unfreundlich: Bei den Reifen ist es kein Wunder, wenn man so rutscht, rechtliche Lage usw. Dann wurde noch versucht, mir was reinzudrücken: Ich wäre verpflichtet, das Auto komplett freizumachen. Ich meinte nur: Wieso, ist das Auto doch. Der Ältere zeigte wortlos auf meine Heckscheibe (die komplett mit Schnee bedeckt war, alle anderen Scheiben waren frei). Ich: Der Volvo hat doch zwei Außenspiegel, da kann die Heckscheibe auch abgedunkelt oder zugestellt werden. Der Jüngere: Sie meinen mit rechtem und linken Außenspiegel...? Ja, kann man so sehen. Damit war das Thema durch. Was die Sommerreifen und Wetterbedingungen anging, war Leugnen zwecklos. Ich habe es noch leicht mit ein paar Ausreden versucht (keine Winterreifen zu bekommen und hätte ich das Wetter am Abend geahnt, hätte ich am Morgen den anderen Wagen mit Winterreifen genommen etc.), aber auf jeden Versuch kam ein Gegenargument. Es half nichts.

Nach Aufnahme meiner Daten war das Thema durch, ich werde um rund 60€ ärmer sowie einen Punkt in Flensburg reicher sein. Am Ende waren die beiden recht freundlich, ich meinte noch im Flachs: Sie sitzen im Auto im Warmen und ich warte hier draußen. Die Replik: Sie hätten sich ja auch wieder ins Auto setzen können. Zum Abschied meinte einer dann, eigentlich dürfe ich ja gar nicht weiterfahren, aber da es nicht mehr so weit ist, solle ich losrollen. Abschließend gab es noch eine freundliche Ermahnung...

30 Jahre ist es schon her: Es ist noch viel Zeit, oder? Den Tag im Dezember 1980 werde ich nie vergessen frown,
Ralf





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