Doppelte Radtour



Doppelte Radtour,

wie angekündigt war es ein eher stürmischer Tag, so dass an einen Strandbesuch nicht zu denken war. Es hat direkt nach dem Frühstück nur zu einem kurzen Spaziergang, 3/4 Stunde, am Strand gereicht. Vorab gab es allerdings eine kürzere Radtour. Gegen 6 Uhr lag ich auf dem Sofa und grübelte vor mich hin: Soll ich fahren oder nicht?! Da ich nicht wusste, ob im Laufe des Sonntags eine längere Radtour möglich sein würde, habe ich mich entschlossen den Tag kurz nach 6 Uhr mit einer Tour zu beginnen. Es ging über Peenemünde am Hafen von Karlshagen entlang (wunderschöne Schotterwege und die beliebten DDR-Waschbetonplatten über mehrere Kilometer. Wer Ironie findet, kann die behalten wink), weiter nach Wolgast und über Krummin sowie Trassenheide zurück. In Summe waren es 39km in 85min, der Wind hat kaum eine Rolle gespielt. Nur kurz vor Krummin hatte ich den Eindruck ich würde stillstehen.

Bei Emma's Laden war anschließend der Bär los, ich stand 10 Minuten in der Schlange. Das habe ich dieses Jahr noch gar nicht erlebt. Wie überhaupt die Dünenresidenz aktuell sehr gut belegt ist. Anscheinend atmet das deutsche Land auf und die Menschen wollen raus, wollen was anderes sehen nach über 2 Monaten in der "Corona-Quarantäne". Nach dem Spaziergang ging es an die weitere Tagesplanung, mein Vorschlag wurde akzeptiert: Die beiden Frauen fahren mit der UBB nach Ahlbeck, ich fahre parallel mit dem Rennrad in den Osten der Insel. Obwohl ich nur 20 Minuten vor der Zugabfahrt losgefahren bin, war ich vor den Weibern an der Seebrücke von Ahlbeck smile. Ich habe nur 1:25min für die 38km benötigt. Und das obwohl Heerscharen von Freizeitfahrern unterwegs waren, die im lockeren Tempo und zudem meistens nebeneinander vor sich hin spazieren fuhren. Ich habe mehrfach geflucht. In Ahlbeck herrschte Trubel, viel zu viele Menschen. Was liebe ich das beschauliche Karlshagen!!! Auf der Rückfahrt bin ich noch kurz zur Grenze nach Polen gefahren, das wollte ich sehen: Die spinnen, die Polen! Es stehen vermummte Soldaten mit Maschinenpistolen direkt an der Grenze, die Straße ist mit Barrikaden blockiert. So stelle ich mir das vor 30-40 Jahren vor... Aber doch nicht im Jahr 2020!

Außerdem habe ich einen glimpflichen Sturz hingelegt. Bei Kölpinsee stehen rund 10 dieser Freizeitfahrer an der Ampel und wollten zum Radweg auf der anderen Seite wechseln. Prima, dachte ich mir, du fährst locker um die Gruppe auf der Grasfläche herum und stellst dich in die erste Reihe. Ich hatte nur nicht bedacht, dass das Gras auf Sand wächst und ich sofort mit dem Rennrad wegrutschen würde. Es ist aber alles gutgegangen, auch das Vitus-Rad hat nicht gelitten. Abgeschlossen wurde ein sehr schöner Tag im Usedom-Urlaub mit dem Besuch vom Stella del Lago, es gab meine obligatorische Calzone. Leider hat sich der SCP nicht von Usedom inspirieren lassen und hat eine derbe Heimniederlage gegen den BVB kassiert: Krasses 1:6 frown Der Abstieg steht bevor. Morgen will ich eigentlich nur an den Strand und einfach nichts tun,
Ralf